Schon
immer hatte ich große Bewunderung und Respekt für all diejenigen, die
sich um das Wohlergehen von Tieren kümmern. Gleichzeitig stelle ich
fest, dass sich das Thema Streunerkatzen mittlerweile zu einem globalen
Problem ausgeweitet hat. Ich kenne keine Stadt, kein Dorf, keinen Ort,
wo sich die Katzen nicht exponentiell vermehrt hätten. Dies führt zu
Ärger und massiven Problemen unter den Anwohnern. Das Ziel ist, die
Katzen am Leben zu halten, weswegen sie überall gefüttert werden. Das
Ganze wird aber immer unkontrollierbarer. Es wird alles mögliche als
Futter hingestellt, zum Teil ist es nicht mehr hygienisch. Gar nicht
auszudenken, was passiert, wenn es in Kinderhände gerät. Oder ganz zu
schweigen von den Ratten und anderen "opportunistischen" Tieren, die
sich ebenfalls an dem Futter gütlich tun und sich dadurch noch
unkontrollierbarer vermehren. Das alles hat dazu geführt, dass in den
meisten Fällen die Katzenfütterer und Bewohner im Clinch liegen, erstere
sehr oft nicht mehr rational argumentieren. Sie provozieren ein
Problem, was vorher nicht da war, weil sie nicht wirklich die
Katzenkolonien "pflegen" - das würde nämlich bedeuten, die Tiere
allesamt kastrieren zu lassen, zu impfen und zu entwurmen und damit zu
verhindern, dass sie sich wahllos vermehren. Nur das könnte nämlich das
Problem der Überpopulation dauerhaft lösen. Und die Anwohner wiederum,
genau wie die Ämter, haben auch keine Lösungen parat. In manchen Fällen
spielen sie sich selbst als Richter auf, machen illegale und gefährliche
Sachen, wie z.B. die Katzen einfach zu vergiften. Es ist klar, dass
etwas passieren muss. So kann es nicht weitergehen.
Wir in den
Tierheimen sind es leid, unaufhörlich Anrufe, E-Mails und Nachrichten
immer gleichen Inhalts zu erhalten, nämlich dahingehend, ob wir so und
soviele Streunerkatzen aufnehmen können.
Es ist immer die
gleiche Geschichte: Sie hätten angefangen, eine Katze zu füttern, dann
waren es plötzlich zwei Katzen, die schwanger waren und im Nu sind es
50, die wir dann abholen sollen. Wenn wir dann sagen, nein, geht nicht,
dann fragen sie uns: Und ihr nennt euch eine "Protectora", ein Tierheim?
Von
daher ist es ein ernstes und wichtiges Thema und bisherige Erfahrungen
haben gezeigt, dass sich das Problem nicht lösen lassen wird, wenn die
Behörden nicht endlich Geld bereit stellen. Die Lösung wäre nicht, die
Katzen-Kolonien aufzulösen, sondern sie zu kontrollieren und Buch zu
führen über Fütterung, Kastration und Gesundheitszustand der Tiere. So
kann den Anwohnern klar gemacht werden, dass ihre Art der "Fürsorge"
sehr gefährlich sein kann und den Katzenliebhabern, dass es zwar gut
ist, das Herz einzuschalten, aber man manchmal auch von seinem Verstand
Gebrauch machen muss.