5/08/2017

Mein offener Brief an alle Katzen-Pfleger. Für Fermín Perez, Präsident von Scooby

Schon immer hatte ich große Bewunderung und Respekt für all diejenigen, die sich um das Wohlergehen von Tieren kümmern. Gleichzeitig stelle ich fest, dass sich das Thema Streunerkatzen mittlerweile zu einem globalen Problem ausgeweitet hat. Ich kenne keine Stadt, kein Dorf, keinen Ort, wo sich die Katzen nicht exponentiell vermehrt hätten. Dies führt zu Ärger und massiven Problemen unter den Anwohnern. Das Ziel ist, die Katzen am Leben zu halten, weswegen sie überall gefüttert werden. Das Ganze wird aber immer unkontrollierbarer. Es wird alles mögliche als Futter hingestellt, zum Teil ist es nicht mehr hygienisch. Gar nicht auszudenken, was passiert, wenn es in Kinderhände gerät. Oder ganz zu schweigen von den Ratten und anderen "opportunistischen" Tieren, die sich ebenfalls an dem Futter gütlich tun und sich dadurch noch unkontrollierbarer vermehren. Das alles hat dazu geführt, dass in den meisten Fällen die Katzenfütterer und Bewohner im Clinch liegen, erstere sehr oft nicht mehr rational argumentieren. Sie provozieren ein Problem, was vorher nicht da war, weil sie nicht wirklich die Katzenkolonien "pflegen" - das würde nämlich bedeuten, die Tiere allesamt kastrieren zu lassen, zu impfen und zu entwurmen und damit zu verhindern, dass sie sich wahllos vermehren. Nur das könnte nämlich das Problem der Überpopulation dauerhaft lösen. Und die Anwohner wiederum, genau wie die Ämter, haben auch keine Lösungen parat. In manchen Fällen spielen sie sich selbst als Richter auf, machen illegale und gefährliche Sachen, wie z.B. die Katzen einfach zu vergiften. Es ist klar, dass etwas passieren muss. So kann es nicht weitergehen.
Wir in den Tierheimen sind es leid, unaufhörlich Anrufe, E-Mails und Nachrichten immer gleichen Inhalts zu erhalten, nämlich dahingehend, ob wir so und soviele Streunerkatzen aufnehmen können. 
Es ist immer die gleiche Geschichte: Sie hätten angefangen, eine Katze zu füttern, dann waren es plötzlich zwei Katzen, die schwanger waren und im Nu sind es 50, die wir dann abholen sollen. Wenn wir dann sagen, nein, geht nicht, dann fragen sie uns: Und ihr nennt euch eine "Protectora", ein Tierheim?
Von daher ist es ein ernstes und wichtiges Thema und bisherige Erfahrungen haben gezeigt, dass sich das Problem nicht lösen lassen wird, wenn die Behörden nicht endlich Geld bereit stellen. Die Lösung wäre nicht, die Katzen-Kolonien aufzulösen, sondern sie zu kontrollieren und Buch zu führen über Fütterung, Kastration und Gesundheitszustand der Tiere. So kann den Anwohnern klar gemacht werden, dass ihre Art der "Fürsorge" sehr gefährlich sein kann und den Katzenliebhabern, dass es zwar gut ist, das Herz einzuschalten, aber man manchmal auch von seinem Verstand Gebrauch machen muss.