6/29/2011

Meine Arbeit als Scooby-Volunteer im April 2011

Die letzten 5 Jahre verbrachte ich meine Ferien als Freiwillige in einem Tierheim in Mazedonien. Die Leiterin des Tierheims sieht sich aber nun leider gezwungen, es aufgrund der schlechten Arbeitsbedingungen, hervorgerufen durch den mangelnden Tierschutz im Lande, zu schließen.

Obwohl die Leiterin und die wenigen ausländischen Freiwilligen, die das Tierheim besuchen, alles Menschenmögliche tun, um für die Rechte der Tiere zu kämpfen, ist sie nun an einem Punkt angekommen, wo sie nicht mehr weitermachen kann. Der tägliche Kampf mit den Behörden ist einfach zu hart geworden.

Deswegen begann ich, mich nach anderen Tierheimen in Europa umzuschauen, wo ich als Freiwillige helfen könnte. Schon bald stieß ich auf das Tierheim von Scooby in Spanien. Aufgrund der informativen Website, sowie weiterer Links und Videos konnte ich eine Menge Information über die Arbeit dort erhalten. Leider hat Spanien eine sehr lange Tradition, was die Misshandlung ganz besonders der Galgos dort angeht. Sie werden für die Jagd gehalten und im ganzen Land gezüchtet. Wenn sie aber ca. 2-3 Jahre alt sind, werden sie als nicht mehr nützlich angesehen und wie Müll entsorgt.



Zum Glück setzt sich Scooby nun schon seit mehr als 22 Jahren für diese armen Seelen ein und hat so schon unzähligen Tieren das Leben gerettet und eine neue Zukunft geschenkt. Das Tierheim von Scooby ist das größte seiner Art in Spanien und da sie sich dort auch für die Rettung anderer Tiere wie Katzen, Pferde, Esel Vögeln, Schweinen – eben einfach für jede Tierart in Not - einsetzen, entschloss ich mich, meine Hilfe anzubieten und besuchte Scooby das erste Mal im April 2011 als Freiwillige.

Ich fand es sehr angenehm zu sehen, dass die Organisation von Scooby nach festen Regeln abläuft, die auch für die Freiwilligen gelten, die dort hinkommen, um zu helfen. Alles dreht sich um das Wohlergehen und die Sicherheit der Tiere und wenn du das Herz in Sachen Tierschutz am rechten Fleck hast, ist es auch einfach, diesen Regeln zu folgen.

Schon bevor ich ankam, fühlte ich mich also gut informiert und hatte schon sehr positiven Kontakt mit den Scooby-Mitarbeitern. Von Anfang an waren alle sehr freundlich und hilfsbereit zu mir.

So kam ich also aufgeregt und voll der Vorfreude auf die Arbeit mit den Tieren bei Scooby an. Die Größe des Tierheims und die Zahl der Tiere überwältigten mich. Sofort konnte man sehen, dass alles gut organisiert ist, obwohl jeder neue Tag auch die Mitarbeiter wieder vor neue Herausforderungen stellt.

Die tägliche Routine der Volunteers beginnt bereits am Morgen und beinhaltet alle möglichen Arten von Arbeiten, wie das Reinigen der Zwinger und Ausläufe, das Füttern, Ausschau halten nach verletzten und kranken Tieren, das Zubereiten des Tierfutters und natürlich die Pflege der Tiere.


Während meines zehntägigen Aufenthaltes konnten 25 Hunde, überwiegend Galgos, das Tierheim in Begleitung von Scooby-Mitarbeitern verlassen und mit einem Transport nach Paris reisen. Von dort ging es für sie weiter in ihre neuen Familien oder Tierheime, die sie direkt in ein Zuhause vermitteln. Es ist sehr schön zu sehen, dass alle bemüht sind, dass die Tiere nur so lange wie nötig im Tierheim bleiben müssen.

Seitdem konnte Scooby auch schon wieder weitere Hunde auf die Reise schicken – sie tun das, so oft es geht. Das ist natürlich nur möglich durch die harte Arbeit vor Ort und die Hilfe der Partnerorganisationen, mit denen Scooby zusammen arbeitet.

Ich habe jede Minute bei Scooby geliebt und selbst wenn manche Tiere mit schlimmen Verletzungen und einer traurigen Vergangenheit dort ankommen, so tut doch jeder alles, um ihnen eine zweite Chance im Leben zu ermöglichen.

Die Zeit mit den Tieren ist eine Bereicherung und ich bin immer wieder erstaunt zu sehen, wie viel Vertrauen sie den Menschen noch entgegenbringen. Ihre Liebe zu erfahren ist das Allerschönste und ich kann jedem nur empfehlen, als Freiwilliger zu helfen. Sie brauchen unsere Hilfe so sehr!

              

Bei Scooby zu arbeiten war eine sehr angenehme Erfahrung. Alle waren sehr freundlich zu mir und neben der Arbeit findet man auch immer ausreichend Zeit, Spaß zu haben und gemeinsam zu lachen.

Ich freue mich schon darauf, im Sommer zurückzukehren und alle tierischen und menschlichen Scooby-Bewohner wiederzusehen!

Malene Andersen, Dänemark

6/26/2011

Meine zweite Scooby-Reise(25.05.11-30.05.11)

Meine erste Scooby-Reise unternahm ich 2009 mit dem eigenen Auto und war 22Std. unterwegs.Dieses mal bevorzugte ich das Flugzeug weil die Reisezeit doch erheblich kürzer ist und zudem noch wesentlich billiger!!Nach rd.2-stündiger Flugzeit waren wir schon in Madrid !!Somit stand für den eigentlichen Zweck der Reise mehr Zeit zur Verfügung und das in merklich ausgeruhterem Zustand !!!
Begleitet hat mich TA Karl S.,mit dem ich befreundet bin und der Scooby von Anfang an kennt und dort schon sehr häufig gearbeitet hat.


Unser Ziel war,bei Scooby im Medical-Center zu arbeiten.Karl war für die med.Versorgung der Hunde zuständig,ich zur Kontrolle der vorhandenen med.- techn.Gerätschaften.
Meine Erfahrungen und Eindrücke möchte ich deutlich zum Ausdruck bringen, sowohl die positiven,als auch die negativen.
Temperaturen von bis zu 36°C machten die Arbeit nicht leichter und die
Regulierung des eigenen Flüssigkeitshaushaltes war sehr wichtig.
Sehr erfreulich ist die grosse Spendenbereitschaft von sehr vielen Dingen zur med-Versorgung .Angefangen von Naht-und Verbandsmaterial,über chirg. Verbandsmaterial,über chirg.Instrumentarium,bis zu med.-techn.Geräten.Der Umfang dieser Geräte ist sehr umfangreich.Es gibt Mikroskope,Zentrifugen zur Blutuntersuchung,Spritzenpumpen,EKG-Monitore,Sterilisatoren und Narkosegeräte.
All diese Geräte sind in bester Absicht nach Scooby transportiert wurden.Aber ich musste auch feststellen,dass es viele Geräte gibt,die entweder gar nicht mehr funktionieren,oder nie funktioniert haben !! Auch existiert das Problem,dass es für alte Geräte keinerlei Betriebsanleitung gibt und somit kaum jemand in der Lage ist,ein Gerät in Betrieb nehmen zu können.Von den 3 Sterilisatoren(zur Sterilisation von chirg.Instrumentarium) funktionierten 2 gar nicht mehr!!
Das dritte Gerät arbeitet nur sehr eingeschränkt,weil ein Ventil defekt und der Timer ausser Betrieb ist. So bleibt für die Vets nur ein einziger,funktionierender Sterilisator übrig,der gegenüber den beiden OP-Räumen,im Lagerraum steht.
Das ist logischerweise viel zu wenig in Relation zu der Anzahl der zu sterilisierenden Instrumente. Entsetzt war ich darüber,dass Teile von einem sehr gut funktionierendem, mobilem Narkosegerät,mit brachealer Gewalt entfernt wurden,dieses Gerät somit irreparabel demoliert wurde.Die entfernten Teile wurden an ein
anderes Narkosegerät angeschweisst und dadurch ist ein „Mix-Gerät“ entstanden,zweier Hersteller !!Ich bin sehr froh darüber,dass es mir gelungen ist,aus dem demolierten Gerät und einem weiteren Narkosegerät des gleichen Herstellers,ein absolut funktionsfähiges,mobiles Narkosegerät zu machen.
Das hat mich sehr viel Zeit und Schweiss gekostet.Aber das war es wert,weil der in Scooby vorhandene Vet,sehr glücklich über dieses Gerät ist.
Liebe Leser !Für den Fall,dass jemand von Euch solche med.-techn. Geräte für Scooby besorgen kann,bitte versucht eine Bedienungsanleitung der entsprechenden Hersteller zu organisieren.(Viele Hersteller sind bereit dazu)
Ein ausgesprochen tolles Erlebnis war die Hundeschule,die an Samstagen stattfindet.Viele jüngere Menschen aus Medina kommen,um v.a. mit den Mischlingen zu trainieren.
Das erleichtert die Vermittlung,fördert den richtigen
Umgang mit Hunden,ist für die Hunde eine willkommene Abwechslung und sehr interessante Angelegenheit,aber auch für die Menschen ein Erfolgserlebnis, da sowohl Praxis,aber auch Threorie unterrichtet wird.
Für spanische Verhältnisse ist das ein enormer Fortschritt und den Initiatoren von Scooby gehört dafür ein ganz besonderer Preis verliehen.Denn nur durch so ein Umdenken kann eine nachhaltige Verbesserung im Umgang mit Hunden erreicht werden.
Diese Nachhaltigkeit müsste auch noch auf dem Gebiet der unkontrollierten Katzen und Hundevermehrung durchsetzen.Die irrsinnige Flut an „Nachschub“ ist einfach das grösste Problem und ist für sehr viele Tierschützer einfach frustrierend.
Ich habe es „live“ erlebt,dass eine Familie am Eingangstor eine hochträchtige Galga abgegeben hat.Sobald eine Hündin trächtig ist,wird es für die Besitzer unbequem und der Hund wird abgegeben,anstattVorsorge der Trächtigkeit zu treffen. Aber wenigsten wurde diese Galga nicht ausgesetzt oder sogar getötet.Also auch ein Fortschritt !Aber es wurde nicht nur ein Hund aufgenommen,sondern es wird gleichzeitig viele Welpen geben,die alle einen Platz brauchen. Durch aufmerksame Besuche der Innenstadt von Medina ,konnte ich auch sehen und erleben,wie Galgos in engen Hinterhöfen gehalten werden,andere Hunderassen,angebunden in dunklen Garagen,selten Tageslicht sehend, dahin vegetieren müssen.Hier fehlt es noch an Fortschrittlichkeit !
Bewegend waren meine Besuche in den einzelnen Paddocks. Soviel Galgos, einer schöner als der andere,bei den Mixen genau das gleiche Problem.
Soviel Hunde kamen freudig auf mich zu,glücklich darüber,gestreichelt und beschmust zu werden.Soviel Augen die flehend bitten:nimm mich mit,hol mich hier heraus.

Eine Auswahl zu treffen,zerreisst einem das Herz !Und gar keinen Hund nehmen zu können löst unendliche Traurigkeit aus.
Aber es waren auch sehr sehr viel,extrem scheue Hunde vorhanden,die in Panik vor Menschen flüchten.Diese Hunde sind eigentlich noch viel bedauernswerter. Es lässt sich nur sehr schwer erahnen,welche Schicksale und Erlebnisse sie erlebt haben mussten.Hinzu kommt die Schwierigkeit,dass ein solch traumatisiertes Tier kaum vermittelbar ist.
Es gab aber auch 2 Erlebnisse im Zusammenhang mit Hunden,die schlichtweg unglaublich erscheinen.Während Karl operierte und ich die Narkose steuerte, kam ein Pudel-Terrier-Mix in den Raum und forderte uns während unserer Arbeit auf,mit diesem zu spielen,seinen Tennisball uns vor die Füsse werfend !!
Erst als wir den Ball mit dem Fuss in Richtung Türe kickten,war dieser Wuschel zufrieden,d.h. Er kam natürlich sofort wieder um weiterzumachen !!! Der zweite Hundebesuch während laufender Operation,wurde durch eine sehr zierliche und extrem freundliche Staffordshire-Terrier-Hündin gemacht. Sie begrüsste uns freundlich,nachdem wir sie verbal begrüsst hatten und wollte
von uns gestreichelt werden.Als sie bemerkte,dass wir keine Zeit für sie hatten, legte sie sich unter den OP-Tisch und schlief friedlich grunzend so lange,bis wir fertig waren !!
Erwähnen möchte ich noch den sehr freundlichen Umgangston der angestellten und der freiwilligen Helfer in Scooby.Es trafen x-verschiedene Nationaltäten aufeinander und wir verständigten uns meist in 3 Sprachen,was natürlich sehr lustig war.
Müde nach einem langen,heissen Arbeitstag trafen wir uns alle in Medina um gemeinsam etwas zu Essen und Trinken.Dieser natürliche und lustige Abend wird mir in Erinnerung bleiben und ist beispielhaft,wie einfach es sein könnte, eine internationale Gemeinschaft bilden zu können.

Schon vor meinen Scooby-Reisen wurde ich immer wieder gefragt,warum ich mir denn das „antun“würde und Urlaubstage dafür hergebe. Meine Antwort war und ist immer die Gleiche.Nur wer die Situation vor Ort kennengelernt hat,diese verstehen kann,das eigene Hintergrundwissen stetig erweitert,kann glaubhaft über den Tierschutz im Ausland berichten und fundierte Informationen weitergeben.Auch die Einschätzung,welche Bedürfnisse bei der Vor-Ort-Hilfe erforderlich sind,können nur durch solche Aktionen erkannt werden.

Eines steht für mich mit Sicherheit fest ! Es war nicht mein letzter Besuch
bei Scooby
02.06-11
Hartmut Benzing

6/21/2011

Unser Donna-Mädchen: Eine Liebesgeschichte

Von Sonja A. Buholzer und Stephan Nyffenegger-Buholzer

Wir sind Flugpaten für New Graceland. Werden drei Hunde von Scooby Medina von Madrid aus nach Zürich bringen. Startklar stehen wir am Flughafen und warten auf Paco, Faraon und – Donna. Mit der uns bekannten Vorfreude sind wir diesmal ganz besonders gespannt. Denn diese Dona, wie sie damals hiess, begegnete mir im Internet auf der Scooby-Seite. Eine gross scheinende Sevillanerin, mit **-Trauma markiert, mit einem Blick, der mich so tief berührte, dass ich sie immer wieder ansah. Und bemerkte, dass sie seit 2.5 Jahren in Scooby darauf wartete, eine eigene Familie zu bekommen. Und nun – reserviert für New Graceland – unserem grossen Wunsch entsprochen wurde, diese Galga – mit uns nach Zürich nehmen zu können. Gespannt waren wir beide, ungläubig, als die drei Galgos am Flughafen ankamen. Da waren sie, der dunkelgestromte Faraon, der kussgebende Paco und – die kleine zierliche gestromte Donna, die von beiden Jungs beschützt, fast geisterhaft ins Nichts schaute. Sie war es. Ich nahm sie in den Arm, unsere Blicke begegneten sich, um mich war es geschehen, Liebe auf den ersten Blick. Auch mein Mann, gerade noch sehr absorbiert von den beiden Jungs Faraon und Paco, schmunzelte sie an. Wir waren uns sogleich einig: mit einem SMS an Evelyne Bader – Evelyne, wir adoptieren Donna! – war der Vertrag im Himmel bzw. am Flughafen Madrid geschlossen worden. Von nun war alles klar.



Donna Paco Faraon: Wir zwei Flugpaten mit unserer zierlichen Donna und Paco und Faraon im Vordergrund

Ein perfekt organisierter Rückflug mit Air Berlin, Zwischenlandung Mallorca. Eine perfekte Landung in Zürich mit den einzubürgernden Jungs mit Girl. Eine Evelyne, die am Flughafen Zürich schmunzelte und meinte, in all den Jahren sei es ihr noch nie passiert, dass „Amors Pfeil“ sogar noch vor dem Flugzeug in Zürich ankam! Donna besuchten wir von da an jeden zweiten Abend in Bilten, bis wir schliesslich unser Mädel zu uns für immer nach Hause holen konnten. Alles war neu für sie. Sogar Blumen. Lift. Treppenstufen. Ein eigener Garten. Ein grosses weiches Bett mit vielen Kissen. Leckerbissen. Zärtlichkeit. Liebe.



           im eigenen Garten endlich das Leben geniessen!

Ihr Leben war eine einzige Katastrophe gewesen, bis sie dreimal gerettet wurde.

Und sie steht mit ihrer Geschichte als Botschafterin für viele andere Galgos und ihre Retterinnen und Retter. Deshalb ist sie so berührend. Schauen wir sie an.

Donna hat ein Schicksal hinter sich, das von rund 1000 Hunden nur gut 280 überlebten. Sie ist Opfer des europaweit berüchtigten Falles „El Cuervo 2007“. Die Geschichte, wonach ein älterer Mann (Antonio) Hunde sammelte (auch 2008 und 2009 wurde er wieder erwischt dabei) und so komplett überfordert zu einem der schlimmsten Tierschutzfälle Spaniens wurde. Gegen 1000 Hunde soll er über Jahre hinweg gesammelt haben. Solange, bis Tierschützer dies entdeckten. Die Alarmglocken läuteten und auch Scoobys Gründer Fermin mit seinen Leuten in mehreren Transporten unter Hilfe der spanischen Polizei (Guardia Civil) jene Galgos und andern Hunde holten, die noch mehr lebendig als tot waren.

Wir haben den Fall über Donnas Geschichte auch dank Hartmut Benzigs Recherchen erfahren und sind bis heute schockiert darüber. Umso mehr, als sich der Fall wiederholte.



Binichnichtschön! … und dem eigenen Sofa mit Lieblingstier im Arm geborgen sein

Auf Scooby Medinas Archivseiten 2007 liest man die detaillierten Fälle nach und findet mehrere Filme zur dramatischen Rettung aus El Cuervo. Was sich hier präsentiert, ist kaum auszuhalten. Zeckenübesäte, bereits tote und halbtote Hunde, an dicken Ketten angekettete Hunde, solche, die ohne Tageslicht in Bunkern im eigenen Kot und komplett agemagert vegetierten, deren Junge bereits gefressen wurden und Schreckliches mehr. Mutige Leserinnen und Leser schauen sich den schockierenden, doch auch eindrücklichen Rettungsfilm an, denn er zeigt, wie stark unsere Galgos sind. Wie sehr sie am Leben hängen, wie unglaublich klug sie zu überleben wissen. Welche Helden sie sind, wenn sie es sein dürfen. Scooby hat hier grossartige Hilfe geleistet. In mehreren Transporten holte man die Galgos raus, wo immer es noch Leben gab.



… und einen Brotkranz aufstöbern, nach Hause tragen und dann lachend reinbeissen!

Auch unsere Donna wurde von Fermin und seinen Leuten im Dezember 2007 gerettet.

Schwerst traumatisiert wurde sie in Scooby Medina medizinisch versorgt. Keine Mittelmeerkrankheit, Hoffnung. Auf Bildern sieht man, dass sie unter dem linken Arm zwei schwere Einstichnarben hatte, die auch auf gutem Weg waren. Viele Narben zeugen heute noch von dieser Zeit. Monate später wurde sie als Opfer einer Mobbying-Attacke in die Hüfte gebissen, Operation.

Donna war wieder stark. Sie überlebte auch dies dank hervorragenden Menschen. Doch ihr Blick ging nach innen. Nicht mehr auffallen, unsichtbar werden. Das war der Blick, der mir von den Bildern bekannt war. Doch sie ist bildschön, zierlich. Auffallend auch heute noch ist ihr Hängebäuchlein, das wohl verrät, weswegen sie überlebte in Antonios Gegenwart: Ihre hübschen Babies könnten Geld gebracht haben, viel Geld…;

Am 31. Januar 2009 stand sie nun am Flughafen Madrid. Bereit für ein neues Leben. Wir hielten sie in den Armen. Als sie in der Box bereit war für den Transport zum Flugzeug, erhob sie sich, blickte uns durch die Gitterstäbe an und ihr Blick traf den unseren: „Wir sehen uns bald wieder, Donna, das versprechen wir Dir!“ flüsterte ich ihr zu. In Zürich dann hielten wir die Boxen nach kurzem Warten auf Schweizer Boden in Händen. Faraon, Paco und - Donna – waren gut in der Schweiz gelandet. Und wieder blickten uns beide Donnas Augen gross an. Mein Gott, wie man sich verlieben kann in diese tiefen Augen, dachte ich.

Als die drei mit Evelyne und New Graceland zuerst einmal nach Bilten abfuhren, waren wir andere Menschen als vor der Abreise nach Madrid. Donna hatte bereits einen grossen Platz in unserem Herzen. Einige Monate nach dem Alterstod unserer über alles geliebten Hundedame Changa, auch ein Tierschutzfall, (sie war gegen 14 Jahre alt), durften wir unsere Liebe dieser Galga schenken.

Donna ist heute ein Mädel, das sich schrittweise wie eine Blumenknospe zu öffnen begann. Ihr erstes Lächeln vergessen wir nicht. Ihr breites Sieger-Grinsen, als sie Monate später einen Krustenkranz am See fand, den man beim Picknick wohl vergessen hatte. Als sie nach der ersten Reha-Behandlung erstmals schwänzeln konnte, und den Hals, an welchem früher wohl eine Kette hing, leichter bewegte, den Kopf höher trug und die Augen immer mehr öffnen konnte, erkannten wir den Schalk in ihrem Blick: ungebrochen lebensmutig, stolz, stark und schön. Sie, die dank hohem Zaun täglich über den Rasen flitzt, die gelernt hat, zu geniessen und uns zeigt, wie stark sie ist. In nur einem Jahr wurde sie zur lustigen Nestbauerin, zur witzigen Fang-mich-Chefin, zur erlesenen Feinschmecker-Expertin und Berg-Führerin mit andern Hunden. Ihre Hüfte ist gut verheilt, trotz einer weiteren Operation in der Schweiz.



                          Donna – stolz, stark und schön

Sie hatte Engel und ist ein Engel, der dreimal gerettet werden musste, weil sie ein „Healing Dog“ ist, wie uns Sandra von Scooby schon sagte.

Weil sie so viel Liebe schenkt, dass sie Menschen entzückt. Und weil sie nicht nur mit ihrer Güte und Wärme so dringend auf dieser Welt Lichter entzündet, sondern es auch verdient hat, viele Jahre mehr Freude und herzliche Liebe zu empfangen, wie sie leiden musste in Spanien.

Wir danken allen Scooby-Rettern, Hartmut Benzig, Karin Meier und dem ganzen New Graceland-Team. Eine grossartige Arbeit für grossartige Seelen.

-------------------------------------------

Unendlich trauriger Nachtrag: Am 17. April 2011 stirbt unsere über alles geliebte Donna. Unseren verzweifelten Kampf gegen den bösartigen Spindelzell-Tumor im Schulterbereich, den sie schon mitbrachte, haben wir alle verloren. Wir versuchten, den Regenbogen zu biegen, die Schussfahrt zu stoppen, haben gekämpft mit drei Operationen, mit allen Mitteln der Alternativmedizin - und immer wieder gehofft. Dann mussten wir Dich, unser Mädel, gehen lassen, weil Deine Schmerzen jede Hoffnung nahmen.

Donna: Du warst unser Engel auf Erden. Hast uns alle verzaubert. Und ich fand einen Eintrag, der perfekt passt: „Als man im Himmel am Palmsonntag 2011 Inventur machte, stellte man fest, dass ein grosser Engel fehlte.“ Man fand diesen Engel… bei uns. Wir sind so unendlich traurig und dankbar zugleich, dass wir uns diesem Leben gefunden haben, dass wir Dich für 15 Monate bei uns haben durften.

Wir lieben Dich in alle Ewigkeit, unser wundervolles Geschenk des Himmels, weise und magische Donna. Deine Familie.

Sonja, Stephan, Eltern und Kevin

6/18/2011

Ein Brief von unserem Tierarzt

Hallo Tierfreunde,

Mein Name ist Enrique und ich bin der Tierarzt unseres so geliebten Scooby Tierheimes. Es gibt viele Hunde und Katzen und in einigen Fällen auch andere 2- und/oder 4-beinige Tiere wo ich half, so gut ich konnte, ihre Eierstöcke, Hoden, Schmerz und Leid loszuwerden und das macht mich sehr glücklich. Ich liebe Tiere, so dass Scooby und ich dies auch weiterhin so machen möchten.

Allerdings nur mit der Hilfe von Euch, unseren Lesern und aufrichtig interessierten Tierfreunden und natürlich unseren großzügigen Spendern, ist es möglich, mit dieser freudigen Aufgabe voranzukommen. Ihr könnt Euch sicher vorstellen, wie viel Medizin und noch mehr medizinische Ausrüstung, wie zum Beispiel Bandagen, Cremes, sterile Operationsausrüstung usw. notwendig sind und in einem Tierheim wie Scooby mit einer so großen Vielfalt an Tieren benötigt werden. Und bitte vergesst auch nicht, dass aufgrund dieser Vielfalt an Tieren eine Vielzahl medizinischer Instrumente und Geräte wie Herde, Ventilatoren, Operationslampen etc. benötigt wird.

Aus diesem Grund bitte ich Euch, mich bei meinem medizinischen Streben zu unterstützen, mich um all diese Tiere zu kümmern. Ich habe eine Liste mit medizinischer Ausrüstung geschrieben die ich benötige, um unseren Tieren zu helfen und ich erlaube mir Euch alle, die unsere Scooby-Website lesen, zu fragen, ob sie mir dabei helfen, all diese so notwendige Ausrüstung zu beschaffen. In der Hoffnung, dass Ihr bereit seid mir zu helfen, um den Tieren von Scooby zu helfen und mich dabei unterstützt habt, meine Aufgabe als Tierarzt zu erfüllen.

Ich danke Euch allen im Voraus für Eure Unterstützung und Hilfe!

Hochachtungsvoll

Enrique



Anästhesie:

* Medethor
* Medidor
* Revertor
* Propofol
* Isofluran
* Ketamin

Antibiotika:
* Benzatard injizierbaren
* Bencilpenicilina procaina
* Benzylpenicillin Benzathin
* Convenia (Cefovecin Sodium)

Schmerzmittel:
* Previcox 227 mg
* Previcox 57 mg
* Metacam injizierbar

Ungezieferbekämpfung:
* Tabletten
* Pipetten
* Scalibor Halsbänder
* Preventic Kragen

Cremes - Lotionen – Tropfen:
* Calendula
* Vitamin A Augentropfen
* Colirio (metilcelulosa)

Nadeln:

* 23G
* Blau
* Gelb

Intravenöse Nadeln:

* Pink 20 G1 1/4
* Blau 22 G1
* Gelb 24 G 3/4

Instrumente:

* Augenspiegel
* Dünne Version Hartmann (Markenname), Zangen vorzugsweise 16 cm (14-15 cm sind auch      willkommen)

Sterile Materialien:

* chirurgische Messer
* Nahtmaterial, absorbierend 20 0 1 mit Nadel
* Händedesinfektionsmittel
* Operations-Handschuhe
* Operations-Abdeckungen
* Sterile Bandagen, Standardmaß
* Spritzen 1 ml
* Klebeband, alle Maße und Farben

Allgemeines:

* OP-Leuchte (auch ein „Zahnarztlampe“ ist willkommen)
* Industrie-Papierrollen für multifunktionale Nutzung
* Hunde-Kappen und -Kragen, alle Größen
* Ventilatoren, Gebläse, alle Größen
* Heizungen, mobile Heizkörper
* Chipleser

6/01/2011

Was weiter passiert…

Dieses Mal berichte ich Euch über all die Dinge, die wir bereits in Angriff genommen haben. Eines davon ist der Kurs für Hundetrainer in Zusammenarbeit mit ETCAN, also in Wirklichkeit geben sie den Kurs und wir stellen die Räumlichkeiten und die Hunde, so dass die Hunde am Ende perfekt geschult sind und dies die Chancen erhöht, adoptiert zu werden. Sie machen auch ein Welpen-Training (so nennt man es, glaube ich) mit einigen Welpen, die aus Salamanca angekommen sind, so dass, wenn sie erwachsen sind, sie viel kontaktfreudiger werden. Wir veranstalten diese Kurse samstags und wir überlegen, ein paar Seminare für Hundebesitzer zu arrangieren, mit dem Ziel, die Verhaltensprobleme, die am häufigsten auftreten, lösen zu können.



Wir haben auch mit Gesprächen in den Schulen begonnen; bisher waren es noch nicht viele, aber wir hoffen, dass sich allmählich immer mehr Schulen, die den Tierschutz unter ihren Schülern fördern, dazu entscheiden!



Und wir werden von Studenten aus Zaragoza und Ohio und ihrer unschätzbaren Hilfe bei der Behandlung unserer Tiere besucht, mit ihren wunderbaren Lehrern Paul und William an der Spitze. Durch sie erhalten wir Hilfe von Tierärzten aus halb Spanien und der Hälfte der ganzen Welt.

Vielleicht eines der wichtigsten Projekte, welches wir in diesem Jahr realisieren, ist die Eröffnung der Scooby Unterkunft in Valladolid.



Früher war es ein Tierheim und Zwinger, und wir sind mittendrin, den ganzen Ort zu reinigen, Strom und Wasser wieder anzuschließen und wir gehen davon aus, bald zu eröffnen. Unsere Idee ist, ein Teil davon als echte Hundezwinger zu nutzen, und ein anderer Teil für die Hunde, die bereit sind zur Adoption, weil wir glauben, dass die meisten unserer potentiellen Adoptanten aus Valladolid sind, gemessen an der Zahl der Menschen, die dort leben. Wenn wir also unsere Hunde näher zu den Menschen bringen, gibt es eine gute Chance, dass die Zahl der Adoptionen steigen wird. Einen Teil der Zwinger vermieten wir pro Tag oder für längere Zeiträume, natürlich mit speziellen Tarifen für unsere Scooby Freunde und Ex-Scooby Hunde.



Ein weiteres Projekt, wo wir eher früher als später dran arbeiten müssen, ist ein Welpen-Haus und eine Quarantäne-Station für Katzen zu bauen. Ich hoffe, wir können damit dieses Jahr noch anfangen, weil wir in letzter Zeit so viele Welpen gerettet haben. Manchmal gab es sogar Zeiten dieses Jahr, wo drei oder vier Würfe zusammenkamen und das ist absoluter Wahnsinn, da diese noch sehr klein und zart sind, und wir mussten erkennen, dass, egal wie sauber die Zwinger sind, dies kein idealer Ort für Welpen ist, da es dort viele Krankheitserreger gibt.



Also, wie üblich alles hängt von den Mitteln ab, die wir haben und wenn Sie eines dieser Projekte mögen und wollen Geld spenden, würden wir dies wirklich sehr zu schätzen wissen, und die Welpen, deren Leben Sie retten, werden es noch mehr schätzen.



Wie ihr seht, beschäftigen wir uns mit einer Menge Dinge, und das alles zusätzlich zum alltäglichen Wahnsinn, den wir jeden Tag zu tun haben, zu organisieren, zu reinigen und Futter für mehr als 600 Tiere verschiedener Rassen zu machen, die meisten davon Windhunde.

Das war's für heute.
Fermín