Wahrscheinlich ist das, was ich im Folgenden zu sagen habe,
für niemanden, der sich im Tierschutz engagiert, wirklich neu. Dennoch muss ich
es loswerden.
Die Beziehungen unter Tierschützern sind nicht wirklich gut;
man kann sagen, dass sie tatsächlich schlecht sind. Wir verbringen mehr Zeit
damit, uns gegenseitig zu kritisieren und uns zu rechtfertigen, als Tiere zu
retten, was ja angeblich unsere vornehmste Aufgabe ist.
Ich fürchte, dass so mancher Tierschützer nicht eigentlich
für die Tiere, sondern für sein eigenes Ego arbeitet, was vielleicht zum Teil
auch auf mich selbst zutrifft. Deshalb weise ich darauf hin, dass Spender sich
die Organisation, der sie ihr Geld anvertrauen, sorgfältig aussuchen sollten.
Obwohl die Tierschutzvereine ähnlich aussehen, gibt es doch deutliche
Unterschiede. Ich behaupte nicht, dass wir besser oder schlechter sind, aber es
ist sicherlich ein großer Unterschied, ob man tausend Hunde im Jahre rettet
oder zwölf Katzen auf Pflegestellen betreut. Es ist einfach, Scooby
zu kritisieren, während man selbst untätig ist, wie es einige Organisationen in
Salamanca und Zamora tun; ich warte dringend auf einen Vorschlag, wer die Tiere
retten soll, wenn wir uns nicht darum kümmern.
Scooby zu
kritisieren scheint ein internationaler Sport zu sein. Vorsichtshalber möchte
ich einiges klarstellen: In Frankreich scheint es eine Dame zu geben – Chefin
einer französischen Tierschutzorganisation – die in der Gegend herumtelefoniert
und das Gerücht verbreitet, dass ein Auto ihres Vereins einem Wagen von Scooby gefolgt sei. Sie behauptet, dass
der Scooby-Transporter bei einem
Tierversuchslabor gehalten habe und ein Video existiere, auf dem man sieht, wie
der Fahrer, also wohl ich, die Hunde auslädt und einen Haufen Geld kassiert.
Eigentlich ist es ganz einfach: Falls das Video existiert,
dann veröffentlicht es bitte, ich würde es gerne ansehen! Es scheint, dass die
Frau diese Geschichte vielen spanischen und französischen Organisationen
aufgetischt hat, und man scheint ihr zu glauben. Wenn jemand stichhaltige
Beweise hat, soll er sie uns bitte vorlegen! Ich habe die Nase gestrichen voll
von diesen Gerüchten; vor nicht allzu langer Zeit hieß es, dass wir Hunde nach
Holland transportieren und sie dort zu Hundefutter verarbeiten lassen, welches
wir anschließend wieder mitnehmen.
Augenscheinlich kann jeder alles über uns behaupten, aber
nehmt bitte zur Kenntnis, dass, sollten wir Beweise für diese Verleumdungen
finden, sofort Anzeige erstattet wird.
Hier noch ein bisschen Denksport: In unseren Transporter
passen, je nach Größe, etwas dreißig Hunde. Angenommen, dass jeder Hund zwanzig
Kilo wiegt und dass in Holland die ganzen Hunde, mit Knochen und allem, zu
Hundefutter verarbeitet werden, dann erhielten wir etwa 600kg Hundefutter.
Diese Menge Futter kostet in Spanien 240 Euro. Die Fahrt nach Holland kostet
allein 1200 Euro; nach Adam Riese müssten wir also mehr als hundertfünfzig
Hunde transportieren, um zumindest unsere Fahrtkosten zu decken – die Fahrer
arbeiten umsonst und allein zu ihrem Privatvergnügen.
Habt Ihr alle in Mathe geschlafen?
Auch die Laborgeschichte ist blanker Unsinn; welches
Laboratorium würde viel Geld für unsere Hunde und die weite Fahrt bezahlen,
wenn man nur einige unkastrierte Hunde braucht (die man leicht überall bekommen
kann), die dann lange Zeit nahezu kostenlos Welpen produzieren? Und das wir
meistens genau so gemacht: Die Labore züchten ihre Versuchstiere selber.
Allein schon durch die zahlreichen Freiwilligen, die fast
ganzjährig in unserer Anlage arbeiten, ist Scooby
sehr transparent. Viele Helfer kommen jedes Jahr wieder, weil sie unsere Arbeit
sinnvoll finden und uns unterstützen wollen. Glaubt Ihr wirklich, dass sie dies
täten, wenn sie nicht sicher wären, dass wir uns bestmöglich um unsere Tiere
kümmern, und zahlreiche Hunde von Zeit zu Zeit einfach verschwänden?
Noch ein paar Details: Wir sind noch nie nach Deutschland
gefahren, wir fahren ausschließlich nach Holland, Italien, Frankreich und Belgien.
Für alle unsere Transporte liegen Traces-Papiere vor und alle unsere Hunde sind
gechipt und der Verbleib jedes Hundes wird genau dokumentiert.
Ich wiederhole: Sollte irgendjemand Beweise haben, dann
veröffentlich sie bitte, ich möchte das Material wirklich gerne sehen.
Und überlegt Euch gut, für welche Organisation Ihr spendet!
Küsse, Hundeschmatzer, Umarmungen von uns allen,
Fermin