6/30/2012

DULCINEA

Das kleine Podencomädchen kam vor 2 Jahren zu Scooby und wartet immer noch auf ein liebevolles Zuhause.
Die Mehrheit der Podencos bei den Jägern darf nur leben, weil sie sie für die Jagd brauchen. Aber wenn die 
Jagdsaison zu Ende ist oder die Podencos bei der Jagd nicht gut genug waren, entledigt sich man ihrer einfach
indem man sie aussetzt oder rücksichtslos tötet. 
Dulcinea wurde ausgesetzt und hat wirklich viel Glück ihren Weg zu Scooby zu finden.
Sie ist etwas schüchtern und fürchtet sich vor abrupten/schnellen Bewegungen. Aber wenn Sie ein wenig
Zeit mit ihr verbringen, sie streicheln und ein paar Leckerli geben..., dann schleckt sie die Hand, als ob sie Danke
sagen würde, für die Zuwendung. Geht man mit ihr spazieren, geht sie an der Leine sehr gut und sie liebt
es andere Hunde zu treffen. Mit ihrem Rudel, indem sie lebt, versteht sie sich sehr gut und sie genießt es
Stunde um Stunde auf dem Sofa zu liegen
Bis sie zu Scooby kam, hatte sie kein gutes Leben. Ihr Besitzer hat sie nie gut behandelt. Nun sucht sie ein
liebevolles, sicheres Zuhause. Jemand der ihr Zeit gibt anzukommen und  sich mit ihr beschäftigt.
Wer will Dulcinea ein Zuhause geben?


6/21/2012

Ron

Bevor er zu Scooby kam, war Rons Leben nichts weniger als einfach.

Es fing alles schon damit an, dass sein erster Besitzer ihn nie hätte bekommen dürfen. Wenn man sich einen Hund anschafft, sollte klar sein, dass man sich um das Tier kümmern und seine Grundbedürfnisse befriedigen muss: Man muss es füttern, für eine Unterkunft sorgen und selbstverständlich sollte man es lieben und
für sein Wohlergehen sorgen.

Um Ron kümmerte sich niemand richtig, er wuchs auf einer kalten und einsamen Finca auf, wo der Mensch, der sich sein Besitzer nannte, hin und wieder mit etwas Futter vorbeikam. Mehrmals versuchte Ron zu fliehen und sich in der Nachbarschaft umzusehen, er liebte die Stille, die sein treuester Begleiter war. Er war immer alleine gewesen und konnte sich kaum noch an die Wärme seiner Mutter und seiner Wurfgeschwister erinnern.

Eines Morgens, als es wieder einmal alleine unterwegs war, wurde Ron von der Polizei eingefangen und bei seinem Besitzer abgeliefert, der ihn mit zu sich nach Hause nahm, damit er nicht wieder weglaufen konnte. Das verbesserte Rons Lage nicht wirklich; ganz im Gegenteil, es machte alles noch schlimmer, weil der Besitzer Ron in einen kleine Hof sperrte, wo er die meiste Zeit alleine war. Wenig Futter, wenige Spaziergänge, keine liebevolle Versorgung, nur eine andersartige Einsamkeit .. so verbrachte Ron zwei lange Jahre.



Es war nicht schwierig, den Besitzer zu überzeugen, dass er Ron weggeben sollte.  Eigentlich hatte er den Hund nie wirklich haben wollen, und zwar aus dem Grunde, dass er nur ein Boxermischling war. Der Welpe versprach ein Rassehund zu werden, und als er sich als Mischling entpuppte, verlor der Besitzer jegliches Interesse an dem Tier. Nie entdeckte er Rons schönste Eingenschaft, nämlich sein gutes Herz.

Als Ron zu Scooby Zamora kam war er sehr dünn und sehr ängstlich. Zuerst hat er ausschließlich gefressen, gefressen in der stetigen Angst, dass man ihm das Fressen wieder wegnehmen würde, vielleicht auch getrieben von der Ungewissheit, wann es wieder Fressen geben würde.

Etwas misstrauisch ließ er sich die Streicheleinheiten und Aufmerksamkeiten, die es plötzlich für ihn gab, gefallen, und er begann, uns zu vertrauen, überwand seine Furcht und wurde glücklich und lebensfroh.

Inzwischen ist Ron ein ganz besonderer Hund, einer der liebsten und lebhaftesten im Heim, er mag Spaziergänge und spielt sehr gern. Um sein Glück vollkommen zu machen, braucht er jetzt einen guten Menschen, der ihn liebt und für ihn sorgt, wie er es verdient, jemand, der ihn sich genau ansieht und entdeckt, wie wunderschön er ist, und der ihn für das liebt, was er ist, nämlich ...


 
Ron.

6/12/2012

DIE GESCHICHTE DER KLEINEN MAMI

Ich werde Euch die Geschichte dieses kleinen Mädchens erzählen. Sie kam aus dem Süden Spaniens zu Scooby, kurz nachdem sie Welpen geboren hatte. Als man sie abholen wollte, konnte allerdings keines ihrer Babys gefunden werden.

Mami verbrachte einige Tage gemeinsam mit anderen Hunden im Tierheim. Sie fürchtete sich jedoch so sehr vor Menschen (man kann nur vermuten, was sie in ihrer Vergangenheit durchlebt haben muss) und fühlte sich schrecklich unwohl im Asyl, dass unsere Freunde von Scooby entschieden, sie auf einer Pflegestelle unter zu bringen. So benachrichtigten sie uns und wir kamen um die Hündin abzuholen. Als wir sie zum ersten Mal sahen, saß Mami in einer Ecke und versuchte, sich vor uns Menschen zu verstecken. Nachdem wir es dann endlich geschafft hatten, sie „einzufangen“, legten wir ihr Halsband und Leine an und brachten sie ins Auto. Während der Fahrt zu ihrem vorübergehenden Zuhause bewegte Mami sich keinen Millimeter, nur ihren Augen entging nichts von dem, was um sie herum passierte. Als wir ankamen und sie aus dem Auto nahmen, setzte sie sich hin und rührte sich nicht, so dass wir sie ins Haus tragen mussten, wo sie ihre Mitbewohnerin kennen lernte, die sie lehrte ein richtiger Hund zu sein.



Am Anfang versuchte Mami vor allen Leuten, die mit ihr Kontakt aufnehmen wollten, zu fliehen. Bei jeder unserer Bewegungen sprang sie auf, immer bereit das Weite zu suchen; aber Schritt für Schritt, mit Hilfe ihrer Hundefreundin, beginnt Mami nun, sich wie eine ganz normale Hündin zu verhalten. Sie ist außer sich vor Freude, wenn sie bekannte Menschen sieht, sie „spielt“ sogar bereits mit anderen Vierbeinern, lässt sich gerne verwöhnen, nur eines fehlt ihr zum Glücklichsein: eine eigene Familie. Eine Familie, von der sie verstanden wird, die ihr zeigt, was liebevolle Zuwendung ist und bei der sie den Rest ihres Lebens glücklich verbringen darf. Sie hat es verdient, meinst Du nicht?

6/05/2012

Die Angsthasen aus Zamora

So jedenfalls werden sie liebevoll von Cobie, der Frau, die das Scooby-Haus leitet, genannt. Sie alle kamen vor etwa sieben Monaten von Scooby Zamora in unsere Station in Valladolid. Fermin erzählte mir von diesen Hunden, die etwa zwei Jahre in Zamora verbracht haben. Vor ihrer Rettung sind sie misshandelt worden, weshalb sie schwer traumatisiert und nicht mit Menschen sozialisiert waren, wie man auf diesem Video sehen kann.

http://www.youtube.com/watch?v=PXdj5n7yxi4&feature=player_detailpage

Er fragte mich, ob man ihnen helfen könne, denn aufgrund ihrer Ängstlichkeit neigen sie dazu zu beißen, um sich zu verteidigen, und ihre Adoptions-Chancen sind dadurch gleich Null.  Deshalb besteht die Gefahr, dass sie den gesamten Rest ihres Lebens im Heim verbringen müssen. Natürlich sagte ich Fermin, dass wir zumindest versuchen könnten, ihnen eine letzte Chance zu verschaffen. Also nahmen wir sie in die Residencia mit, und eine Gruppe Freiwilliger begann, mit ihnen zu arbeiten. An dieser Stelle möchte ich Luis, Raquel, Esther, Lidia und Monica ganz herzlich für die wunderbare Arbeit, die sie leisten, danken, und selbstverständlich auch Cobie, die sich in der Residencia um die Hunde kümmert.

Nachdem nun ein paar Monate vergangen sind, haben sie unterschiedliche Fortschritte gemacht; manche kommen besser zurecht als andere, manche sind noch genauso ängstlich wie vor ihrem Umzug. Auf den ersten Fotos kann man ihren Zustand bei der Ankunft sehen, die zweiten Aufnahmen zeigen ihren Fortschritt.



Wir beschlossen schließlich, sie zu Scooby zu bringen, weil sie in der Residencia ausschließlich Kontakt mit Cobie und den Freiwilligen, die mit ihnen arbeiten, haben, was sich nachteilig auf ihre Entwicklung auswirken kann. Diese Tiere müssen unterschiedliche Menschen treffen, Zeit mit anderen Hunden verbringen, und sie müssen behutsam und ohne Druck an verschiedene für sie fremde Situationen herangeführt werden. Ideal wäre es, wenn man mit jedem einzeln arbeiten könnte, aber wir haben keine Pflegestellen mit Terrasse oder Garten, wo sie immer nach draußen können, und bis jetzt lassen sie sie noch nicht anleinen.

Deshalb eine Bitte an alle Freiwilligen weltweit: Kommt dieses Jahr zu Scooby, damit ihr diese Hunde kennenlernen könnt, und wenn ihre welche von ihnen im Freigelände seht, versucht nicht, sie einzufangen oder sie plötzlich zu berühren. Sie sind besondere Hunde, die leise Worte, vorsichtige Bewegungen und, im Augenblick noch, einen gewissen Abstand zu Menschen benötigen. Ihr könnt sie mit Futter anlocken, damit sie lernen, dass nicht alle Menschen so schlecht sind wie diejenigen, die sie misshandelt haben. In einer Tierheimumgebung werden sie nur langsam Fortschritte machen, aber wir werden uns weiter um sie kümmern, damit wir ein endgültiges Zuhause für sie finden können.

Zum Schluss möchten wir noch darauf hinweisen, dass wir auf der spanischen Website von Scooby einen Blog über Hundeerziehung planen. Dort werden wir euch über diese und andere Hunde mit ähnlichen Problemen auf dem Laufenden halten. Wir werden Videos, Artikel und Nachrichten über die Ethologie und Erziehung von Hunden einstellen.
Pablo

6/02/2012

Lucre, einer von vielen

Lucrecios (Lucre) Geschichte ist ebenso traurig wie alltäglich in Spanien. Er ist nur einer von tausenden Galgos, die jedes Jahr ausgesetzt werden. Nichts Besonderes, Alltag bei uns. Als er erstmalig streunend gesichtet wurde, schätzte man ihn auf etwa fünf Monate, inzwischen ist er etwa ein Jahr alt.
Ein auf sich selbst gestellter, verlassener Welpe hat es besonders schwer. Es war Winter, die Nächte waren frostig, nirgends konnte er etwas Wärme finden, keine warme Decke, als Körbchen dienten ihm die Pflastersteine. Es grenzt an ein Wunder, dass dieser kleine, dünne Galgowelpe überlebte.
Von einem größeren Hund wurde er angegriffen, was ihn fast das Leben kostete, wunderbarerweise heilten seine zahlreichen unversorgten Wunden. Er wurde verjagt und mit Steinen beworfen, wodurch er zu ängstlich wurde, um nach Futter zu suchen, also wurde er sehr schwach. Um überhaupt etwas zu fressen zu finden, musste er eine vielbefahrene Straße überqueren. Dreimal wurde er beinahe überfahren, was ihn glücklicherweise lehrte, diese Straße zu meiden. Zu allem Überfluss steckte er sich mit Zwingerhusten an, wovon er sich aber erholte. Ein Leben als Streuner ist nichts für Welpen, sie gehören nicht auf die Straße - erwachsene Hunde allerdings auch nicht.
Lucrecio war einsam, ängstlich, hungrig, er fror ständig, wie konnte sein Leben weitergehen?


 

Eines Tages näherte sich ihm ein Mensch mit einem Hund, was ihn in Panik versetzte. Er rannte fort, aber am nächsten Tag waren der Mensch und der fremde Hund wieder da, und ganz allmählich fasste Lucrecio Vertrauen, besonders weil die beiden ihm immer etwas Futter brachten, worüber er sich sehr freute. Er war furchtbar hungrig und hatte sich fast aufgegeben, er war bereit, diese Welt, die für ihn nur wenig Schönes bereithielt, zu verlassen.
Das Futter des netten Menschen stärkte ihn. Dieser Mensch, übrigens eine Frau, wie meistens in solchen Fällen, rettete sein Leben. Er wuchs, wie es sich für einen Welpen gehört, und ganz langsam begann er, Vertrauen zu dieser Frau zu fassen. Wenn sie vorsichtig genug war, ließ er sich von ihr anfassen und eigentlich genoss er das, aber nur bei diesem Menschen, keinem anderen.
Inzwischen war Lucrecio recht gut bekannt in der Nachbarschaft, und mehr Menschen versorgten ihn mit Futter. Er war nicht mehr ganz so ängstlich, und manchmal spielte er sogar mit den anderen Hunden aus der Gegend. Aber natürlich konnte ein so junger Hund nicht den Rest seines Lebens auf der Straße verbringen, er brauchte eine Familie, ein warmes Zuhause, Liebe, Pflege und Fürsorge.
Und so bekam Fermin Perez, der Leiter von Scooby, eines Tages einen Telefonanruf. Der Anrufer fragte, ob Scooby Lucrecio einfangen und aufnehmen könne, um ihm ein Chance auf Adoption durch eine nette Familie zu geben. Glücklicherweise war Fermin einverstanden. Wer erstmal gar nicht einverstanden war, war allerdings Lucrecio. Sich kurz den Kopf tätscheln zu lassen ist etwas ganz anderes, als eingefangen und in ein Auto verfrachtet zu werden! Das kam keinesfalls in Frage! Ein Hund begreift ja nicht, was man mit ihm vorhat, und Lucrecio war sehr misstrauisch geworden und schenkte den Versicherungen, dass man nun sein Bestes wolle und alles gut werde, keinen Glauben.
Nach einigen Wochen und zahlreichen fehlgeschlagenen Versuchen ihn zu fangen beschloss man, ihm ein Beruhigungsmittel unter sein Futter zu mischen. Einige Stunden später konnte er eingefangen werden, wenn auch mit Schwierigkeiten, und in ein Auto geladen werden. Endlich!
Weil er in der Nähe von Valladolid lebte, wurde er dort in die Auffangstation gebracht, und da befindet er sich immer noch. Am ersten Tag wurden ihm etwa achtzig Zecken entfernt, die er mit sich herumschleppte. Es wurde auch dafür gesorgt, dass er diverse andere Endo- und Ektoparasiten loswurde.
Mit erstaunlicher Geschwindigkeit hat er sich eingelebt. Er spielt sehr gerne mit den anderen Galgos in seinem Zwinger und im Garten. Er kommt aus eigenem Antrieb und schmust gerne, er ist freundlich und sanft und nicht mehr ängstlich, und wie man auf den Fotos sehen kann, ist er ein imposanter Galgo.
Immer wieder muss man feststelllen: Die Menschen haben keine Ahnung, was sie wegwerfen, und wahre Edelsteine liegen auf der Straße.
Nachdem nun für Lucrecio die Zeit von Elend und Verzweiflung der Vergangenheit angehört, wartet er auf einem Menschen, der sich in ihn verliebt und ihn adoptiert. Aber es gibt noch tausende Lucrecios auf Spaniens Straßen, und hoffentlich enden deren abenteuerliche Geschichten genauso glücklich wie die von unserem Lucre.

Cobie