6/05/2012

Die Angsthasen aus Zamora

So jedenfalls werden sie liebevoll von Cobie, der Frau, die das Scooby-Haus leitet, genannt. Sie alle kamen vor etwa sieben Monaten von Scooby Zamora in unsere Station in Valladolid. Fermin erzählte mir von diesen Hunden, die etwa zwei Jahre in Zamora verbracht haben. Vor ihrer Rettung sind sie misshandelt worden, weshalb sie schwer traumatisiert und nicht mit Menschen sozialisiert waren, wie man auf diesem Video sehen kann.

http://www.youtube.com/watch?v=PXdj5n7yxi4&feature=player_detailpage

Er fragte mich, ob man ihnen helfen könne, denn aufgrund ihrer Ängstlichkeit neigen sie dazu zu beißen, um sich zu verteidigen, und ihre Adoptions-Chancen sind dadurch gleich Null.  Deshalb besteht die Gefahr, dass sie den gesamten Rest ihres Lebens im Heim verbringen müssen. Natürlich sagte ich Fermin, dass wir zumindest versuchen könnten, ihnen eine letzte Chance zu verschaffen. Also nahmen wir sie in die Residencia mit, und eine Gruppe Freiwilliger begann, mit ihnen zu arbeiten. An dieser Stelle möchte ich Luis, Raquel, Esther, Lidia und Monica ganz herzlich für die wunderbare Arbeit, die sie leisten, danken, und selbstverständlich auch Cobie, die sich in der Residencia um die Hunde kümmert.

Nachdem nun ein paar Monate vergangen sind, haben sie unterschiedliche Fortschritte gemacht; manche kommen besser zurecht als andere, manche sind noch genauso ängstlich wie vor ihrem Umzug. Auf den ersten Fotos kann man ihren Zustand bei der Ankunft sehen, die zweiten Aufnahmen zeigen ihren Fortschritt.



Wir beschlossen schließlich, sie zu Scooby zu bringen, weil sie in der Residencia ausschließlich Kontakt mit Cobie und den Freiwilligen, die mit ihnen arbeiten, haben, was sich nachteilig auf ihre Entwicklung auswirken kann. Diese Tiere müssen unterschiedliche Menschen treffen, Zeit mit anderen Hunden verbringen, und sie müssen behutsam und ohne Druck an verschiedene für sie fremde Situationen herangeführt werden. Ideal wäre es, wenn man mit jedem einzeln arbeiten könnte, aber wir haben keine Pflegestellen mit Terrasse oder Garten, wo sie immer nach draußen können, und bis jetzt lassen sie sie noch nicht anleinen.

Deshalb eine Bitte an alle Freiwilligen weltweit: Kommt dieses Jahr zu Scooby, damit ihr diese Hunde kennenlernen könnt, und wenn ihre welche von ihnen im Freigelände seht, versucht nicht, sie einzufangen oder sie plötzlich zu berühren. Sie sind besondere Hunde, die leise Worte, vorsichtige Bewegungen und, im Augenblick noch, einen gewissen Abstand zu Menschen benötigen. Ihr könnt sie mit Futter anlocken, damit sie lernen, dass nicht alle Menschen so schlecht sind wie diejenigen, die sie misshandelt haben. In einer Tierheimumgebung werden sie nur langsam Fortschritte machen, aber wir werden uns weiter um sie kümmern, damit wir ein endgültiges Zuhause für sie finden können.

Zum Schluss möchten wir noch darauf hinweisen, dass wir auf der spanischen Website von Scooby einen Blog über Hundeerziehung planen. Dort werden wir euch über diese und andere Hunde mit ähnlichen Problemen auf dem Laufenden halten. Wir werden Videos, Artikel und Nachrichten über die Ethologie und Erziehung von Hunden einstellen.
Pablo