Was ich heute sage, ist mal wieder alles andere als politisch korrekt, aber
ich bin’s leid, das Höflichkeitsgetue, also hier Klartext: Wir Tierschützer
sind ein armseliges, gemeines und niederträchtiges Volk.
Warum? Wir gönnen einander nicht den Dreck unter dem Fingernagel. Wenn es
bei einer Organisation gut läuft, sind wir so neidisch, dass wir gleich davon
ausgehen, es muss irgendeine Mauschelei des Managers gegeben haben. Das äußerst
sich dann so: Letztes Wochenende hatten wir Tag des Haustieres in Valladolid.
Es waren viele Organisationen aus Valladolid mit ihren Ständen präsent. Ich bin
durch alle Stände durchgelaufen und wir waren nicht in der Lage, ein einziges
normales Gespräch zu führen. Es ist absolut lächerlich! Und genau das ist auch
der Grund, warum Tierschutz an keinem
Ort der Welt Bedeutung erlangt.
Genauso lächerlich: In einer Provinz mit einer Einwohnerzahl von nur einer
halben Million Menschen drängeln sich 15 (!) Tierschutzorganisationen. Und jede
einzelne von uns tut so, als wäre sie die einzig Wahre und alle anderen
existierten nicht. Richtig böse wird es dann in so einem Fall wie Bullas: Da
teilen und liken einige dieser Orgas auf ihren Facebookseiten fröhlich gegenseitig
ihre News zum Thema – anstatt die tatsächlich zuständige Tierschutzorganisation
mit Links und Likes zu unterstützen.
Genauso armselig: Eine andere Orga aus Valladolid hat eine Adoption in Deutschland vermasselt,
weil sie schlicht zu stolz waren, uns um Hilfe zu bitten.
Oder eine Orga in Salamanca, die behauptet, keine Hunde retten zu können,
weil sie nicht genug Geld hat. Deshalb zahlen sie uns vermutlich auch die rund 6000
Euro, die sie uns schulden, nicht zurück. Aber sie können erstaunlicherweise einem
Hundemörder in Zamora eine Menge Geld bezahlen.
Oder zwei andere Orgas in Salamanca, die nun plötzlich dabei helfen, Hunde
aus der Provinz Salamanca zu vermitteln. Vormals, als wir den Kontrakt hatten, wären
sie im Traum nicht auf die Idee gekommen uns zu fragen, ob wir eventuell Hilfe
benötigen.
Oder die Orga in Zamora, die unseren Tierarzt ohne jeden Beweis wegen
angeblich schlechter Arbeit meldeten und als Enrique sie zur Rede stellte war
die Antwort: Sie sprechen nie vorher mit Leuten, die sie melden. Oder wenn
diese Orga ganz allgemein alles versucht, uns in Zamora das Leben schwer zu
machen. Wir wissen aus Quellen, die wir nicht veröffentlichen können, dass sie
uns verschiedene Male verleumdet haben - offensichtlich ohne Erfolg.
Manchmal habe ich es satt und möchte diesen Leuten sagen: Wenn Ihr so
perfekt seid bei Eurer Arbeit, warum versuchen sie dann nicht, für ihre Provinzen
die Kontrakte zu bekommen? Vermutlich weil es viel einfacher ist, keine
Verpflichtungen zu übernehmen und stattessen andere zu kritisieren.
Es kotzt mich wirklich an. Lebt und lasst die anderen ebenso in Frieden leben.
Küsse, Schlabber und Umarmungen von uns allen
Fermin