Ich habe die letzten 30
Jahre meines Lebens der Rettung von Tieren gewidmet, vor allem der der Galgos,
habe deren Misshandlung öffentlich angeprangert und Drohungen erhalten, mehr
als ein Mal wurde mir gedroht, ich würde enden wie sie, und ich habe mich nie
einschüchtern lassen. Und jetzt, nach all dem, müssen wir immer noch unsere
Liebe zu den Tieren beweisen.
Als vor 25 Jahren Scooby
in meinem Kopf Gestalt annahm, waren mir einige Dinge sehr wichtig, und eins
davon war die Zufriedenheit der Tiere. Ich mag keine Zwinger, selbst wenn die
aus Gold wären, sind es immer noch Gefängnisse und unsere Hunde müssen für
Monate, manchmal für Jahre hier leben. Hunde sind soziale Tiere und sie müssen
in Gruppen leben, was in manchen Fällen zu Beißereien führen kann. Diese Dinge
passieren in allen Tierheimen, die ich kenne. Die Hunde sind nicht immer
friedlich, das ist der Preis, den wir zahlen müssen, ein hoher Preis, den wir
immer zu vermeiden bemüht sind. Sowas passiert sicher auch bei euch zuhause,
mit Hunden, die schon jahrelang zusammenleben. Plötzlich stört etwas die
etablierte Struktur und sie streiten sich einfach. Wenn einer von euch mehrere
Hunde hat und sagt, das sei noch nie passiert, glaube ich das einfach nicht, es
ist selbst mit meinen Hunden zuhause passiert und es ist einleuchtend, dass es
in einem Tierheim häufiger vorkommt, welche Präventiv-Methoden wir auch immer
anwenden mögen, es wird diese Fälle
immer geben. Zu behaupten, ihr könntet Beißereien in einem Tierheim mit über
500 Hunden in mehr 60 Paddocks vermeiden, ist schlicht verrückt und noch verrückter
ist es, uns zu unterstellen, wir lassen diese Dinge aus Nachlässigkeit
geschehen. Das dulde ich von niemanden. Konstruktive Lösungsvorschläge, so es
denn welche gibt, wären sehr viel
angebrachter, als unqualifizierte Kommentare.
Auch wenn ich schon
seit 25 mit Galgos arbeite, kann ich wahrscheinlich immer noch dazulernen.
Wenn ihr nicht wollt,
dass die Hunde Dosenfutter und Brot bekommen, gebt uns die Mittel für anderes
Futter, wenn ihr nicht wollt, das viele Hunde in einem Paddock leben, kümmert
euch um Zuhause für diese, das ist nämlich euer Job. Es ist so einfach zu reden, aber so viel
schwieriger zu handeln.
Bezahlt für einen
Präsidenten mit revolutionären Ideen, der in der Lage ist, alle Probleme zu
beseitigen, wenn ihr in der Lage seid, es gut zu machen, aber hört auf zu
reden, denn das Verbreiten von Anschuldigungen hilft niemandem, am
allerwenigsten den Tieren.
Das war der Teil für
die, die sich angesprochen fühlen, jetzt einige generelle Infos.
Im Laufe der Jahre
haben wir alles ausprobiert und dabei viele Erfahrungen über die Rudelhaltung
gesammelt.
Wir haben die
Underdogs in andere Paddocks gebracht und stellten fest, diese Hunde bleiben Underdogs,
wo auch immer wir sie hinbringen. Wir haben Gruppen nur mit Underdogs gebildet
und stellten fest, auch in diesen Rudeln gibt es weniger schwache Hunde, die nach
kurzer Zeit selbstbewusster werden und anfangen, die anderen zu dominieren. In
der letzten Zeit haben wir verstärkt die dominanten Hunde aus den Rudeln geholt
und stellten fest, nach kurzer Zeit rücken andere auf und nehmen deren Position
ein. Und dies ist schlicht der Tatsache geschuldet, dass ein Rudel Hunde, trotz
Domestikation, ein hierarchisches System mit ungleich starken Mitgliedern ist
und bleibt. Hinzu kommt noch, dass in einem Tierheim, ohne Alpha-Mensch und
sehr wenig physischen und mentalen Herausforderungen für die Hunde, das
Konfliktpotential wesentlich höher ist.
Eine weitere Tatsache
ist, dass Galgos so gut wie kein
subkutanes Fettgewebe und sehr kurzes Fell haben, was ihnen ihr traumhaftes
Aussehen von Top-Athleten verleiht, aber im Falle von Kämpfen die denkbar
schlechteste Kombination ist. Wo andere Hunde lediglich ein bisschen Fell
verlieren oder oberflächliche Wunden aufweisen, kann ein Galgo in derselben
Situation ernsthafte Verletzungen davontragen.
Da wir weder in der
Lage sind das genetisch festgelegte Rudel-Verhalten von Hunden im Allgemeinen,
noch die Körperzusammensetzung der
Galgos im Besonderen, zu ändern, müssen wir akzeptieren, dass wir mit
Zwischenfällen leben müssen, ganz egal, was wir auch tun.
Wir wissen auch, dass
die Banalität des Schicksals einfacher zu ertragen ist, wenn man jemanden die
Schuld geben kann, aber bitte...bleibt fair.