Bei Scooby werden wir nicht müde, zu fordern, dass
Besitzer von Hunden und Katzen ihre Tiere sterilisieren lassen, damit
unerwünschte Würfe vermieden werden. Jedoch stoßen wir bei vielen Menschen
immer wieder auf Widerstand im Sinne von “Was wird da meinem Hund angetan”
etc. Wenn man ein verantwortungsvoller Halter ist, wird man dafür sorgen,
dass einem der Rüde nicht wegläuft, um einer läufigen Hündin nachzustellen und
sie womöglich irgendwo zu decken (wohlwissend, dass Rüden läufige Hündinnen
über Kilometer wittern können, was die Sache nicht leichter macht).
Gleichermaßen wird ein verantwortungsvoller Halter sicherstellen, dass seine
Hündin während der Läufigkeit nicht einem unkastrierten Rüden begegnet.
Aber wir leben nicht in einer idealen Welt und wissen,
dass nicht alle Halter von Haustieren verantwortungsvoll handeln. Genau
deswegen gibt es immer noch jede Menge unerwünschter Würfe. Verantwortungsvolle
Besitzer suchen zumindest gute Endstellen für die Tiere und warten - wie es
sich gehört - mindestens zwei Monate, um zukünftige Verhaltensauffälligkeiten
und mögliche gesundheitliche Probleme zu verhindern. Wenn dies nicht möglich
ist und die Welpen nicht behalten werden können, wenden sie sich an Tierheime
und Tierschutzorganisationen etc.
Die weniger Umsichtigen bringen sie gleich hierher
oder zu einem anderen Tierheim und die, die ganz skrupelos sind und noch nicht
einmal Farbe bekennen wollen, stellen sie einfach in einem Karton vor unseren
Toren ab (am besten des Nachts, wenn keiner sie sieht) oder - noch schlimmer -
laden sie auf dem Müll ab oder setzen sie mitten im Feld aus, mit oder ohne
Mutter. Oder sie wenden Gewalt an und malträtieren sie.
Leider leider erleben wir all diese Varianten jedes
Jahr wieder aufs Neue. Das ist der eigentliche Skandal! Und es betrifft vor
allem die Mischlinge. Die Aufzucht von Welpen ohne Mutter in einem Tierheim ist
sehr schwierig, vor allem, wenn die Tiere noch kein normales Futter fressen
können. Sie werden schneller krank, vor allem, wenn sie nur wenig Zeit bei der
Mutter waren.
Aber die Probleme hören hier nicht auf: Es braucht
viele Menschen, um die Tiere adäquat zu sozialisieren und daran mangelt es in
den Tierheimen. Die Welpen sind zwar süß und ziehen alle Aufmerksamkeit auf
sich, aber eine unzureichende Sozialisation kann eine Menge
Verhaltensauffälligkeiten nach sich ziehen, die nicht so einfach bzw. gar nicht
gelöst werden können, ganz zu schweigen davon, dass dann solche Tiere gerne
wieder ausgesetzt werden.
Aus diesem
Grund können wir es überhaupt nicht verstehen, dass sich ein Teil der
Hundebesitzer weigert, sein Tier sterilisieren zu lassen.
Wenn man einen
Wurf mit Welpen ohne Mutter sieht, ist das etwas sehr Trauriges, auch wenn sie
einen in ihren Bann ziehen. Die realen Probleme existieren und sind in unserer
täglichen Arbeit allgegenwärtig.
Und wir sind
noch nicht auf die Probleme eingegangen, die während der Schwangerschaft oder
bei der Geburt für die Hündin und die Welpen auftreten können. Komplikationen,
Notfälle, viel Leid und manchmal sogar Tod sind keine Seltenheit.
Am Schluß möchte ich euch noch eine Anekdote erzählen, die uns ganz schön
verwundert hat:
Eine
Hundebesitzerin wandte sich an uns mit der Bitte, den"Fall" ihrer
Hündin, die neun Welpen geboren hatte, publik zu machen, um Geld für sie zu
sammeln: Komplikationen bei der Geburt - Notkaiserschnitt - dann keine Milch -
also Aufzucht der neun Welpen mit der Flasche. Das Ganze habe die Halterin in
zwei Tagen 700 Euro gekostet, und die Flaschenaufzucht sei ja doch sehr
zeitaufwendig...
Da hatte sie sich aber gewaltig in der Adresse geirrt: Erstens haben wir
weiß Gott schon genug damit zu tun, für all unsere Tiere, inkl. der Welpen,
genügend finanzielle Mittel aufzutreiben und zweitens wäre das alles nicht
passiert, wenn die Hündin sterilisiert gewesen wäre...