6/26/2016

Die Notwendigkeit, Hunde und Katzen zu sterilisieren



Bei Scooby werden wir nicht müde, zu fordern, dass Besitzer von Hunden und Katzen ihre Tiere sterilisieren lassen, damit unerwünschte Würfe vermieden werden. Jedoch stoßen wir bei vielen Menschen immer wieder auf Widerstand im Sinne von “Was wird da meinem Hund angetan” etc.  Wenn man ein verantwortungsvoller Halter ist, wird man dafür sorgen, dass einem der Rüde nicht wegläuft, um einer läufigen Hündin nachzustellen und sie womöglich irgendwo zu decken (wohlwissend, dass Rüden läufige Hündinnen über Kilometer wittern können, was die Sache nicht leichter macht). Gleichermaßen wird ein verantwortungsvoller Halter sicherstellen, dass seine Hündin während der Läufigkeit  nicht einem unkastrierten Rüden begegnet.
Aber wir leben nicht in einer idealen Welt und wissen, dass nicht alle Halter von Haustieren verantwortungsvoll handeln. Genau deswegen gibt es immer noch jede Menge unerwünschter Würfe. Verantwortungsvolle Besitzer suchen zumindest gute Endstellen für die Tiere und warten - wie es sich gehört - mindestens zwei Monate, um zukünftige Verhaltensauffälligkeiten und mögliche gesundheitliche Probleme zu verhindern. Wenn dies nicht möglich ist und die Welpen nicht behalten werden können, wenden sie sich an Tierheime und Tierschutzorganisationen etc.
Die weniger Umsichtigen bringen sie gleich hierher oder zu einem anderen Tierheim und die, die ganz skrupelos sind und noch nicht einmal Farbe bekennen wollen, stellen sie einfach in einem Karton vor unseren Toren ab (am besten des Nachts, wenn keiner sie sieht) oder - noch schlimmer - laden sie auf dem Müll ab oder setzen sie mitten im Feld aus, mit oder ohne Mutter. Oder sie wenden Gewalt an und malträtieren sie.
Leider leider erleben wir all diese Varianten jedes Jahr wieder aufs Neue. Das ist der eigentliche Skandal! Und es betrifft vor allem die Mischlinge. Die Aufzucht von Welpen ohne Mutter in einem Tierheim ist sehr schwierig, vor allem, wenn die Tiere noch kein normales Futter fressen können. Sie werden schneller krank, vor allem, wenn sie nur wenig Zeit bei der Mutter waren.
Aber die Probleme hören hier nicht auf: Es braucht viele Menschen, um die Tiere adäquat zu sozialisieren und daran mangelt es in den Tierheimen. Die Welpen sind zwar süß und ziehen alle Aufmerksamkeit auf sich, aber eine unzureichende Sozialisation kann eine Menge Verhaltensauffälligkeiten nach sich ziehen, die nicht so einfach bzw. gar nicht gelöst werden können, ganz zu schweigen davon, dass dann solche Tiere gerne wieder ausgesetzt werden.
Aus diesem Grund können wir es überhaupt nicht verstehen, dass sich ein Teil der Hundebesitzer weigert, sein Tier sterilisieren zu lassen.
Wenn man einen Wurf mit Welpen ohne Mutter sieht, ist das etwas sehr Trauriges, auch wenn sie einen in ihren Bann ziehen. Die realen Probleme existieren und sind in unserer täglichen Arbeit allgegenwärtig.
Und wir sind noch nicht auf die Probleme eingegangen, die während der Schwangerschaft oder bei der Geburt für die Hündin und die Welpen auftreten können. Komplikationen, Notfälle, viel Leid und manchmal sogar Tod sind keine Seltenheit.
Am Schluß möchte ich euch noch eine Anekdote erzählen, die uns ganz schön verwundert hat:
Eine Hundebesitzerin wandte sich an uns mit der Bitte, den"Fall" ihrer Hündin, die neun Welpen geboren hatte, publik zu machen, um Geld für sie zu sammeln: Komplikationen bei der Geburt - Notkaiserschnitt - dann keine Milch - also Aufzucht der neun Welpen mit der Flasche. Das Ganze habe die Halterin in zwei Tagen 700 Euro gekostet, und die Flaschenaufzucht sei ja doch sehr zeitaufwendig...
Da hatte sie sich aber gewaltig in der Adresse geirrt: Erstens haben wir weiß Gott schon genug damit zu tun, für all unsere Tiere, inkl. der Welpen, genügend finanzielle Mittel aufzutreiben und zweitens wäre das alles nicht passiert, wenn die Hündin sterilisiert gewesen wäre...