12/06/2014

Die Geschichte von Dagy

Es gibt Tage, da weigere ich mich, der Spezies Mensch zuzugehören, die so böse sein kann,
wie es manche sind.
Die Geschichte von Dagy hat mich besonders berührt, vielleicht weil ich von ihr in einem
ungünstigen Moment hörte, vielleicht weil ich nicht verstehe, warum Menschen Energie darauf
verschwenden, einem unschuldigen Wesen weh zu tun oder eben, weil es, als ich in die Augen
von Dagy sah, mir unmöglich erschien, einem so lieben reinen Tier solche Qualen anzutun und
es so zu vernachlässigen.
Auf der anderen Seite war ich dann wieder mit der menschlichen Rasse versöhnt, als ich
Menschen wie Leticia und ihre Freundin kennenlernen durfte. Leticia, die zu den Scooby
Helfern gehört, hatte schon ein paar Tage die Situation von Dagy, der auf einem Stück
Ackerland bei einem Mann lebte, der sich nicht um ihn kümmerte, beobachtet. Sie ging mutig zu
S., dem Besitzer, und wollte ihn davon überzeugen, dass er sich bitte um Dagy mehr kümmern
und ihn besser behandeln solle, obwohl zu diesem Zeitpunkt eigentlich schon klar war, dass
Dagy ein besseres Leben nur weit weg von diesem Mann würde haben können. Deswegen
gelang es ihr, den Besitzer dazu zu bewegen, ihr Dagy zu überlassen.
Dagy kam bei Scooby in einem miserablen Zustand an, mit einer schwer erklärbaren Wunde an
seiner Nase. Nachdem unser Präsident hinzugezogen worden war, wurde beschlossen, dass
Dagy ein weiteres Mitglied der großen Scooby Familie werden würde.
Leticia und ihre Freundin beschlossen, Dagy zu unterstützen, auch wenn klar ist, dass die
Finanzen es manchmal schwer machen, jedem Tier zu helfen.
An diesem Nachmittag bestätigte sich leider, was schon befürchtet worden war, nämlich,
dass Dagy Leishmaniose positiv ist und - noch schlimmer - dass der Besitzer ihm die Nase
abschneiden wollte.
Jetzt gewöhnt sich Dagy erst einmal an sein neues Leben bei Scooby, liebevoll gepflegt von
Enrique und den anderen Freiwilligen. Wir möchten Leticia und ihrer Freundin für Alles danken.
Es ist wichtig, auf Menschen wie euch zählen zu können, die mutig sind und sich einbringen.
Dank euch glauben wir doch noch an die Menschheit.
Wir wissen nicht, wie lange Daby bei uns bleiben wird, wie viel Zeit ihm verbleiben wird -
hoffentlich noch viele Jahre. Aber wir wünschen uns, dass er ein Leben in Würde leben darf,
Liebe erfährt, Wärme und Zuwendung. Jetzt am Ende darf er nochmal glücklich sein, ein Glück
erfahren, was Jemand ihm weggenommen hatte. Jetzt Dagy, bist du dran, glücklich zu sein!