5/02/2012

Der kleine Mars


Ich bin, wie alle meine Hundekumpels hier bei Scooby, ein Hund, der verlassen wurde. Ich bin ein Shih Tzu, aber viel gebracht hat mir das nicht. Beim Aussetzen gibt es keine Unterschiede, Du wirst ausgesetzt, egal, ob Du ein Rassehund bist oder nicht.
Ich heiße Mars und hatte mal ein Zuhause, eins, wo ich zwar nicht besonders viel Liebe erfahren habe, aber sie fütterten mich und ich hatte einen Unterschlupf.
An einem ganz normalen Tag nahm mich mein Herrchen wieder zu einem Spaziergang mit. Er brachte mich ins Auto und wir fuhren weiter als gewöhnlich. Mir gefiel das, denn so konnte ich neue Sachen riechen und neue Orte kennen lernen. Mein Herrchen öffnete also die Autotür und ich stieg fröhlich aus, lief wie verrückt schnüffelnd herum und merkte dabei gar nicht, dass er wegfuhr und mich alleine zurückließ.
Als ich mir bewusst wurde, dass niemand mehr bei mir war, wurde ich schrecklich nervös und fing an, wie ein Wahnsinniger nach meinem Herrchen zu suchen, folgte seiner Spur bis zu der Stelle, wo das Auto geparkt war und dachte, er sei in Gedanken vielleicht aus Versehen ohne mich losgefahren. Also legte ich mich genau an die Stelle, wo unser Auto gestanden hatte und wartete. Ich machte mir selbst etwas vor und versuchte, mir einzureden, er würde zurückkehren und mich abholen.

Ich verlor das Gefühl für die Zeit, die bereits vergangen war, wusste nicht mehr, wie viele Tage ich bereits ohne Futter und Wasser verbracht hatte. Aber die Hoffnung verlor ich nicht, obwohl ich Hunger und Durst hatte – aber von diesem Platz konnte ich einfach nicht weggehen. Was wäre, wenn ich ginge und der käme zurück, um mich abzuholen? Nein, ich musste einfach warten. Sicher würde er bald kommen..

Ich fühlte mich schwach, hatte Angst, die Müdigkeit kroch in meine Knochen, mir war kalt...ich hatte kaum noch Kraft, aufzustehen...und plötzlich bemerkte ich, wie ein paar warme Hände mich hochhoben und meine Augen sahen eine junge Frau, die sagt: “Der arme kleine Hund. Man hat ihn einfach ausgesetzt!“. Ich versuchte ihr zu erklären, dass mich niemand ausgesetzt hatte, dass mein Herrchen mich nur vergessen hatte, aber sie hörte nicht darauf, sondern nahm mich mit zu sich nach Hause, wo sie mir Wasser und Futter gab und nach und nach ging es mir besser.


 
Sie brachte mich an einen Ort, wo es ganz viele Hunde gab und dort gab es auch einen Mann, der “Tierarzt” hieß. Der untersuchte mich und sagte, mein Herz mache Geräusche und dass ich ein kleines Problem habe und man mich bestimmt deswegen ausgesetzt hatte. Plötzlich sah ich alles ganz klar. Ich hatte gedacht, dass mein Herrchen mich liebte, dass wir das ganze Leben zusammen verbringen würden. Ich hätte ihn nie verlassen, auch nicht, wenn er krank geworden wäre…nun bin ich sehr traurig. Wie konnte er mir das antun?

Mittlerweile geht es mir wieder richtig gut, nur eine Tablette am Tag für mein Herz muss ich nehmen. Ich bin ein fröhlicher und liebevoller kleiner Hund. Wer mich adoptiert, kann sicher sein, für den Rest meines Lebens von mir bedingungslos geliebt zu werden. Ich hoffe, dass man mir eines Tages zeigt, wie ein richtig gutes Zuhause aussieht, eins, wo man mich liebt und wo man mich zum glücklichsten Hund der Welt macht.

JA, DAS IST MEIN TRAUM UND ICH WERDE DIE HOFFNUNG NIE AUFGEBEN. ICH WEISS, DASS MEIN SCHUTZENGEL IRGENDWO DA DRAUSSEN IST UND DASS ICH NUR EIN WENIG WARTEN MUSS.