Liebe Freunde,
ich werde Euch nun die Chronik einer unnötigen Reise nach
Alicante erzählen...
Wir Ihr alle wisst, ist Pat Osborne von einer Tranvía
überrollt worden und gestorben. Es scheint, dass sie leicht schwerhörig war und
so die Tranvía nicht herannahen hörte.
Pat hatte ein Tierheim mit Galgos und als ich von dem
Unglück erfuhr, bot ich unsere Hilfe an, in diesem Falle, alle Tiere, die sich
im Tierheim befanden, abzuholen. Um den Transport besser koordinieren zu
können, fuhr ich also am Freitag runter nach Murcia, wo mein Bruder wohnt, um
am nächsten Tag von dort aus das Tierheim von El Galgo Senior aufzusuchen.
Gesagt, getan. Gestern, Samstagmorgen fuhr ich hin und
was ich dort vorfand, gefiel mir nur wenig, nein, es gefiel mir gar nicht. Es
waren bereits Leute verschiedener Organisationen dort angekommen und sie
suchten sich Hunde aus, um sie mitzunehmen. Ich weiß nicht, woher die Idee
stammte, aber ich war völlig überrascht und auch von den Worten von María José,
einer belgischen Freiwilligen von El Galgo Senior, die dort war und schließlich
Teil der Organisation war, also auch nach dem was sie erzählte, diskutierten
die Leute selbst mit ihr über die Hunde. Sie sagte, einer der Hunde habe
bereits in der Schweiz ein Zuhause gefunden, aber eine Frau vor Ort wollte
unbedingt diesen für sich haben und sie solle einen anderen dafür auswählen.
Nun, Ihr kennt unsere Arbeitsweise. Wir suchen nicht aus,
wir lösen das Problem direkt und nehmen alle Hunde mit. Ich fragte also
Freiwillige des Tierheims und sie sagten mir, das seien Leute, die sie im
ganzen Leben dort noch nicht gesehen hatten. Ich erfuhr, dass die Hunde, die Patricia
dort aufnahm, praktisch alle von Zigeunern und Jägern aus der Gegend stammten
und mir kam die Idee, die Arbeit des Tierheims dort fortzuführen. Scooby könnte
sich um die Hunde und das Tierheim kümmern. Und das schlug ich dem Sohn von
Patricia auch vor. Scooby würde einen Arbeiter dorthin schicken, Oscar, der von
Medina dorthin käme, um alles am Laufen zu halten und zu versorgen und dann
könnte man schauen, ob diese Lösung Zukunft hätte oder nicht. Im Prinzip würden
wir alle Ausgaben übernehmen, ganz einfach, weil es mir Sorgen machte, was aus
diesen armen Hunden in der Zukunft werden sollte.
Mein Angebot wurde zurückgewiesen und das einzige, was
für mich noch übrig war, war die Hunde aufzunehmen. Ich suche nicht aus. Ich
nehme alle mit, weil alle ein Recht auf eine Zukunft haben. Weiße Hunde,
schwarze, Männchen, Weibchen, schüchterne, sozialisierte, solche mit Leishmania
und solche ohne. Ich hinterließ ihm meine Telefonnummer, sagte dem Personal
dort Bescheid und fuhr wieder…wie Ihr verstehen könnt, werde ich mich nach 25
Jahren Galgorettung mit niemandem streiten, um mehr Hunde zu retten. Wenn es
darum geht, Galgos zu helfen, sind vielleicht nicht alle so medienwirksam wie
diese und sie sind auch nicht auf der ganzen Welt in Facebook zu sehen, aber es
sind Galgos und sie verdienen es, dass ihnen geholfen wird.
Später erfuhr ich, das eine gewisse Ana Patricia, von der
ich nicht weiß, wer sie ist, noch zu welcher Organisation sie gehört, erzählte,
dass ich ein Zigeuner sei und ein Jäger und dass sie Scooby nicht einen Hund
geben werde. Ich wüsste gerne, wer diese Frau eigentlich überhaupt ist und
würde ihr gerne erklären, dass ich schon Galgos rettete, bevor sie überhaupt
wusste, was ein Galgo ist.
Ja, das ist also, was passiert ist. Scooby wurde dort
nicht benötigt.
Also werden wir Galgos aus den Perreras retten, wo
niemand hinfährt. Übrigens sind aus Cuenca gerade 27 neue Galgos angekommen und
von Sevilla werden wir wieder einen kompletten Transport übernehmen. Isabel hat uns angerufen, dass es dort voll ist. Ich weiß, dass es schon Spendenaktionen für Scooby für die Hunde von Pat
Osborne gegeben hat und wir werden sie jetzt wohl nicht übernehmen. Aber ich sage Euch etwas. Diese Hunde werden nur geringe
Kosten verursachen, weil die meisten schon kastriert, geimpft, gechipt und mit
Bluttests waren, also fertig vorbereitet für eine Adoption. Die Leute, die
dafür gespendet haben und ihr Geld zurück möchten, sollen uns das bitte sagen
und wir werden es zurückschicken, aber falls Ihr es nicht zurückwollt, werden
wir es für die 40 verwenden, die aus Sevilla kommen.
Und was schön gewesen wäre, …. wenn mir jemand im Vorfeld
schon Bescheid gegeben hätte – das hätte mir eine Reise von 1.200 km erspart,
die zu nichts geführt hat.
Zum Schluss – wir boten María José aus Belgien an, ihr
beim Transport zu helfen und dieses Angebot steht noch. Wenn sie unsere Hilfe
braucht, muss sie nichts anderes tun, als uns Bescheid zu sagen. Und ich möchte sie hiermit offiziell einladen, uns hier zu besuchen, denn
nach unserer Unterhaltung weiß ich, dass sie begeistert von unserem Tierheim
hier wäre.
Viele Grüße
Fermín.