10/24/2013

Wir stellen Gesetze auf...



...um sie zu brechen  oder zu umgehen, je nachdem um wen oder was es geht. Es ist absolut skandalös was in diesem Land passiert in Bezug auf die Gesetze zu den Rechten von Tieren. Es gibt nur ein paar davon aber sogar diese werden nicht durchgesetzt. So einfache Dinge wie die Verpflichtung Hunde, Katzen und Frettchen zur Identifikation mit einem Mikrochip auszustatten – niemand überwacht, ob dieses Gesetz eingehalten wird. Wir finden jeden Tag tausende von Tieren auf den Straßen ausgesetzt ohne eine Möglichkeit, diese zu identifizieren.  Es ist unglaublich, aber noch immer kommen über 80% der Tiere in unsere Station ohne diesen Identifikationschip und ich frage mich: Was wäre, wenn gleiches mit Kühen passieren würde? Ich verstehe es wirklich nicht. Wir wissen exakt, wie viele Kühe und Schafe es in diesem Land gibt und wir können problemlos ihre Besitzer ausfindig machen, wenn sie verloren gehen, aber wenn es sich um ein Haustier handelt, ist es plötzlich nicht mehr dasselbe. Es ist überdeutlich, dass die Verantwortlichen sich überhaupt nicht dafür interessieren, ob dieses Gesetz eingehalten wird oder nicht und was noch schockierender ist: Wenn wir tatsächlich ein Tier finden, das diesen Chip hat und wir dieses melden, wandert diese Meldung von einem Büro zum nächsten, sie haben keine Ahnung von diesem Gesetz oder wollen nichts davon wissen – weder die Polizei noch die Verwaltung noch die Richter, es ist eine Form der Teilnahmslosigkeit, die für mich unerträglich ist.
Ich gebe Euch ein paar Beispiele:
Aida, eine Dobermannhündin, die mit schwerer Krätze zurückgelassen wurde, es gab 2 Tierarztberichte, sie hatte einen Chip, also wussten wir, wer der Besitzer war und wir haben ihn vor etwa 1,5 Jahren gemeldet. Und nichts ist passiert, momentan haben wir nicht einmal Informationen zum Stand der Dinge.
Xena, eine englische Bulldogge mit einem Chip haben wir mit der Chipnummer der Polizei gemeldet und gaben an, dass der Besitzer aus Cataluña ist. Das einzige, was das Gericht tun musste, war eine Anfrage an die katalonische Datenbank zu senden, um den Namen des Besitzers zu bekommen und sie haben sich nicht einmal die Mühe gemacht, das zu tun. Vier Tage später wurde der Fall vom Richter des Magistratsgerichtes Nr. 2 in Medina del Campo eingestellt  und ich frage mich: Mit welchem Recht hat der Richter diesen Fall geschlossen ohne sich auch nur die Mühe zu machen, den Namen des Besitzers herauszufinden – oder können sich Richter aussuchen, welche Gesetze angewandt werden und welche nicht? In diesem Fall kann ich dann wohl auch wählen, welche Steuern ich zahle und welche nicht. Und wir haben von der Einstellung des Falles nur durch Zufall gehört, denn wir wurden nicht einmal informiert, sie sagten, das müssten sie nicht tun.
Wir haben noch viele weitere Hunde aller Rassen und Farben gemeldet, ich erinnere mich besonders noch an den Fall eines Fundes in Salamanca, der Besitzer kam aus Salamanca und wir schickten eine Mail zu REIAC und als sie den Besitzer nicht finden konnten, registrierten sie den Hund einfach auf unseren Namen, was gesetzeswidrig ist, denn hierfür ist der Besitzesverzicht des aktuellen Besitzers erforderlich. Wir haben aktuell noch einige gemeldete Hunde mit Chip und warten momentan darauf, dass irgendeine Behörde uns informiert, wie hier der Stand der Dinge ist. Wie schon zu Anfang gesagt – wir machen Gesetze, aber keiner hält sie ein.
Also haben wir uns an einen Anwalt mit Schwerpunkt Recht für Tiere gewandt, denn wir können diese Zustände nicht stillschweigend ignorieren. Egal wer, niemand kann sich einfach aussuchen, ob ein Gesetz beachtet wird oder nicht, entweder man erfüllt es oder man zieht es zurück, aber freie Interpretation gibt es nicht bei einem Gesetz. Wir werden Euch auf dem Laufenden halten, wenn hier etwas passiert.
Küsse, Umarmungen, Knabber und Schlabber, Fermin