4/08/2014

Die Geschichte von NED und CARMEN



Unsere Freundin und Mitarbeiterin Carmen ist die Protagonistin in einer der traurigsten aber zugleich auch hoffnungsvollen Geschichte, die sich in letzter Zeit bei Scooby zugetragen hat.
Sie und Ned (vormals Rufo) sind die beiden Hauptakteure in einer Geschichte voll von Zuneigung, Mut, Respekt und Bewältigung einer schweren Situation.
Carmen hatte uns einen Brief geschrieben, in dem sie uns Ned vorstellte. Nachdem wir ihn gelesen hatten, war uns klar, dass niemand anderes als sie besser seine Geschichte und sein Leben erzählen könne. Wir hoffen, dass sie euch genauso berührt wie uns und dass wir lernen, das große Herz und das wunderbare Engagement solcher Menschen wie Carmen zu schätzen.
Dir, liebe Carmen, können wir gar nicht genug danken für all das, was du für unsere Tiere getan hast und tust. Ich bin sicher, dass Ned dich immer in seinem Herzchen haben wird genauso wie wir alle.

“Ned wurde Mitte Juli 2013 in einem Strohhaufen zusammen mit weiteren Geschwistern (von denen zwei überlebt haben) in der näheren Umgebung eines 500-Seelen-Dorfes bei Carbajales de Alba in der Provinz Zamora geboren. Seine Mutter war eine Jagdhündin, die - ausgesetzt und sehr wahrscheinlich misshandelt - sich nie Menschen auf unter 50 Metern näherte, obwohl diese ihr Futter und Wasser brachten. Dieses Verhalten hat sie an ihre Welpen weitergegeben, was zur Folge hatte, dass Ned sehr misstrauisch war. Sie wurde von den Leuten bewundert für ihre Intelligenz (die auch Ned besitzt), und ihren großen Einsatz unter Aufbringung all ihrer Kräfte, um ihre Welpen durchzubringen.
Es war ein schönes Bild, die vier zusammen zu sehen, wie sie in den Straßen des Dorfes nach Futter suchten oder miteinander spielten. Solange, bis die Mutter wieder schwanger war und Jemand entschied, nun das Tierheim anzurufen, damit sie dorthin gebracht würden.
Das Einfangen stellte sich als schwierig und nicht schön heraus: Ned haute ab  - ich habe alles gesehen - und hielt sich in den ersten Tagen immer wieder in der Nähe der Stelle auf, wo seine Mutter und Schwester eingefangen worden waren. Er war allein, verängstigt, jaulte und flüchtete sofort, wenn sich Jemand ihm nähern wollte. Er ließ sich nicht auffinden, er hatte nichts und niemand zur Orientierung..
Angesichts dieser schmerzlichen Situation beschloss ich, es zu versuchen, mit ihm vor Ort zu arbeiten und ihn mit Hilfe meines Hundes zu sozialisieren (er ist ein adoptierter alter ganz außergewöhnlicher Hund, der auch misshandelt wurde). Ich beschloss, ihm einen Namen zu geben, damit er darauf hören könne, aber einige Leute und Kinder hatten schon einen ausgesucht: Rufo.
Tag für Tag streichelte ich also meinen Hund vor ihm und sprach mit ihm (Ned ist ein guter Beobachter und sehr schlau) und ging dann lange spazieren (damit er sich jeden Tag mehr anschließen könne, wenn er wollte). Schließlich fing Ned an,  sich langsam mit meinem Hund anzufreunden, den er als Stütze und Bezugspunkt ansah. Er liebte ihn und überhäufte ihn mit Küssen. Wenn ich nicht da war, blieb er bei ihm und imitierte ihn. Mit der Zeit, fing er an, mir zu vertrauen. Ich streichelte ihn weiterhin und er leckte mich. Er liebte es, spazieren zu gehen und hinter den Vögeln herzujagen (und er ist schnell) oder anderen Hunden zu spielen. Sogar mit mir, indem er mir Kleider klaute. Intelligent wie er ist, suchte er mich an verschiedenen Orten, kannte die Autos, aber er betrat nie einen abgeschlossenen Bereich, vor allem nicht, wenn es eine Tür gab (wahrscheinlich erinnerte er sich dann an die Situation, als seine Mutter eingefangen wurde).
Aus persönlichen Gründen war es mir nicht möglich, in dem Dorf zu bleiben und mich um ihn zu kümmern. Ich glaube, das war der Moment, da er eine Bezugsperson gefunden hatte, er hatte angefangen, mich meinem Hund vorzuziehen. Ich weiß nicht, ob es gut war, aber ich hätte nie gedacht, dass es mir so weh täte als er abgeholt wurde. Jeden Tag denke ich an ihn.”

Das ist der Bericht von Carmen, sie hängt so sehr an Ned, fragt nach, wie es ihm geht und wünscht ihm so sehr ein gutes Zuhause. Jetzt ist der Moment gekommen, an dem ihr gefragt seid, mitzuhelfen, für Ned das Zuhause zu finden, das er verdient. Carmen und wir werden es euch ewig danken! Und für dich, Carmen: Du warst so wichtig für Ned, bitte fühl dich nicht schuldig, es gibt Situationen im Leben, die wir - auch wenn wir wollen - nicht ändern können. Aber wir können versuchen, sie so erträglich wie möglich zu machen. DANKE für deinen Einsatz, deine Sorge und dein Vertrauen in uns.






 UPDATE: Ned hat Scooby bereits verlassen und ist in ein liebevolles Zuhause in den USA gereist, wo er bereits große Fortschritte macht, auf seinem Weg ein glücklicher Hund zu werden!