5/22/2014

Dinge, die mich wütend machen - Teil 3




Sind wir wahnsinnig, oder was? In diesem Land gibt es eine Bewegung gegen das Euthanasieren von jeglichen Tieren und zur gleichen Zeit werden wir kritisiert, weil wir Hunde ins Ausland vermitteln. Es tut mir leid, aber die Mathematik ist eben eindeutig: In unserem Land und sogar europaweit gibt es nun mal weniger Adoptanten als Tiere geboren werden, und das ist so seit Jahren. Was folgt daraus? Ich bin sicher, dass unsere Leser intelligent genug sind, um zu wissen, dass unsere Tierheime übervoll sind und Tötungsstationen gezwungen sind, Tiere umzubringen.
Ist es ihre Schuld? Manchmal ja, weil sie ihre Tiere nicht genug bewerben und nach Adoptanten suchen, aber andererseits würde ich auch sagen, dass es nicht ihre Schuld ist. Ich bin sicher, dass es Niemand Spaß macht, ein gesundes oder ein nicht ganz gesundesTier einzuschläfern, aber was ist die Alternative zu den Tötungsstationen?
Ich habe immer gedacht, dass der einzige Weg darin besteht, die Menschen zu erziehen, sie aufzuklären und die Gesetze dahingehend zu verändern, dass Kastrationen und Sterilisationen verpflichtend sein werden, aber es sieht so aus, als habe die Politik daran kein Interesse. Aber noch schlimmer, dass noch nicht einmal ein Konsens darüber herrscht. Mich überraschen immer wieder die Web-Seiten von verschiedenen Orgas, die Pflegestellen suchen für schwangere Hündinnen, damit sie dort ihre Welpen gebähren und großziehen können. Sehen die denn nicht, dass all diese Welpen den erwachsenen Hunden Plätze wegnehmen? Merken sie nicht, dass es nicht ausreicht, zu denken, dass diese ja sowieso kastriert werden, sondern dass sie das vorher tun sollten, bevor noch mehr Tiere auf die Welt kommen? Am Ende machen sie das Problem noch größer und dies nur, weil sie die Retter sein wollen für die Tiere. Aber meiner Meinung nach sind diese Leute ein großer Teil des Problems. Sie haben vergessen, dass das Ganze etwas mit Erziehung zu tun hat, damit das Problem eines Tages vielleicht mal in den Griff zu bekommen ist. Manchmal denke ich, dass sie das Problem gar nicht aus der Welt haben wollen, weil dann nämlich ihre Zeit als Retter vorbei wäre und was würde dann aus ihnen und ihrem Leben?
Jede Woche erfahre ich von einer neuen Tierschutz-Gruppe, die sich gerade gegründet hat. Das bedeutet in einer Provinz wie Valladolid, die recht klein ist, dass hier bereits mehr als 12 Organisationen bestehen, die noch nicht einmal miteinander reden oder sich untereinander austauschen. Das ist doch bescheuert und muss endlich aufhören, allerdings sehe ich da noch kein Ende. Stattdessen kommen die “Pflegestellen” immer mehr in Mode. Wir alle sind Pflege-Familien, auch ich habe zwei Hunde aufgenommen bei mir. Aber wir dürfen dabei eines nicht vergessen, nämlich , dass Pflege-Familie- Sein nicht eine kostenlose Adoption bedeutet.. Manchmal bezahlen die Orgas nämlich alles, die Pflege-Hunde werden vergessen und bleiben schließlich lange bei ihren Pflege-Familien. Wenn sie dann doch noch ein endgültiges Zuhause finden, bedeutet dies für die Tiere wieder eine Form von Verlust und Verlassenwerden.
Was ich noch krank finde und schon erlebt habe, ist, wenn verschiedene Leute meinen, sie seien Gott und glauben, entscheiden zu können, wer geeignet bzw. nicht geeignet ist, ein Tier zu halten. Sie nehmen Leuten die Tiere weg, wenn sie meinen, dass die Bedingungen dort nicht gut sind. Es tut mir leid, aber das kann nicht sein. Wenn ein Tier in einem schlechten Zustand ist, können wir Anzeige bei der Polizei erstatten, um zu sehen, ob sich die Vermutung als wahr oder falsch herausstellt. Aber zu glauben, dass wir ein Recht dazu haben, das Tier da rauszuholen, kann zu Situationen führen, wie wir sie schon in Salamanca und Zamora erlebt haben, wo Organisationen Hunde aufgenommen haben mit der Begründung, dass sie verlassen wurden. Sie werden dann in ihrem Namen neu gechipt und nicht mehr an ihre ursprünglichen Besitzer zurückgegeben.
Das ist auch schon in Medina vorgekommen im Fall von drei Welpen, bei denen der Besitzer die Hunde nicht mehr zurückerhielt. Ich denke, das geht zu weit. Tiere retten ist das Eine, sie stehlen ist eine andere Sache. Und glaubt mir, sowas kommt hier vor.
Küsse, Umarmungen und Schlecker von all unseren geretteten Tieren
Fermín