4/25/2016

Die Katze, die unter einem Pinienbaum gefunden wurde: Pinon


E-Mail an Fermin
Hallo Fermín,
ich schicke dir hier die Fotos und die dazugehörige Geschichte von einem Kater, den ich in einem Pinienwald gefunden habe.
Ich habe ihn Pinon genannt, weil ich ihn unter einem Pinienbaum entdeckt habe. Ich habe ihn noch nicht richtig untersuchen können, um festzustellen, ob es sich um eine Kätzin oder einen Kater handelt oder ob das Tier kastriert ist, aber aufgrund der Größe würde ich vermuten, dass es ein Kater ist.

Ich habe bei der Polizei Anzeige erstattet - möchtest du die Kopie der Unterlagen dazu haben?
Der Polizeibeamte hat sehr unfreundlich reagiert und gemeint, dass dies kein Fall sei, der gemeldet werden müsse, nachdem er mich gefragt hatte, was passiert war. Ich hielt dagegen und meinte, dass das Tier schließlich ausgesetzt und mißhandelt worden sei. Aber so wie es aussieht, sieht das die Polizei nicht so. Sie sagten stattdessen, dass sie sich nicht weiter darum kümmern, geschweige denn den Fall weiter verfolgen würden, sondern ihn nur aufnehmen und archivieren würden.
Ich weiß nicht, ob du sonst noch etwas brauchst?
Wenn ja, ruf mich bitte an. Danke!
An einem Sonntagnachmittag gingen wir nach einem Gewitter mit unseren Hunden eine Runde um unseren Ort spazieren, so wie wir es gewöhnlich machen.
Ein paar Kilometer von unserem Ort entfernt sahen wir in einem kleinen Pinienwäldchen von weitem eine Transportbox unter einem Baum stehen. Wir näherten uns, um zu sehen, wer oder was darin sei und fanden Pinon, einen großen Kater (von ungefähr 7 Kilos) vor. Er hatte diesen verlorenen Blick, war augenscheinlich in einem Schockzustand, unbeweglich vor lauter Angst. Offensichtlich hatte er nicht einmal versucht, aus der Box herauszuklettern und wegzulaufen.
Jemand hatte ihn in diesen Pinienwald gebracht, um ihn hier auszusetzen und ihn ganz allein seinem Schicksal zu überlassen.

Aber er hat Glück gehabt!!! Weil wir ihn gefunden haben und ihn rechtzeitig retten konnten.
Wir schauten ihn uns an, sprachen mit ihm, und untersuchten ihn, um zu sehen, ob er ok war. Schließlich fing er heftig zu miauen an, so verängstigt war er. Aber zumindest war er aus der Schockstarre heraus.
Er war ausgesetzt worden, völlig verängstigt, irgendwo da draußen. Und konnte sich nicht erklären, warum seine Familie ihn hierher gebracht hatte, in diesen Wald, und weggegangen war ohne ihn. Sie hatten ihn aus seinem Zuhause gerissen, er hatte nie sein Haus verlassen, die Welt nur vom Wohnzimmerfenster aus gekannt.
Als wir uns überzeugt hatten, dass es ihm soweit gut ging, schlossen wir die Transportbox und nahmen ihn an einen sicheren Ort mit, zu uns nach Hause.
Auf dem Weg fanden wir an einem Platz unseres Ortes in einem Müllcontainer all die Sachen, die ihm gehört hatten. Die Leute hatten dort seine Decke, seine Bürste, seinen Napf und sein Katzenklo hineingeworfen - alles! Sie hatten sich seiner entledigt und seiner Habseligkeiten gleich mit dazu.
Er fragt sich: "Warum haben sie mich nicht mehr lieb?" Ich bin so traurig.

Wir suchen für Pinon nun ein neues Zuhause, eine liebe Familie, in der er wieder glücklich sein kann.